Chinesische Wissenschaftler um Zhi-Jiang Zhang halten eine Übertragung des Coronavirus auf Babys im Mutterleib für denkbar. Das schreiben die Experten von der Universität Wuhan im „European Respiratory Journal“.

Peking - Eine Übertragung des Coronavirus auf Babys im Mutterleib ist Hinweisen aus China zufolge denkbar. Das schreiben chinesische Wissenschaftler um Zhi-Jiang Zhang von der Universität Wuhan im „European Respiratory Journal“. Sie hatten unter allen rund 81 000 Infektionen, die bis Mitte März in China gemeldet wurden, vier infizierte Neugeborene ausfindig gemacht.

 

In allen vier Fällen traten bei den Babys nur leichte Symptome auf, bei denen keine Intensivpflege oder künstliche Beatmung erforderlich war. Die Mütter waren ebenfalls infiziert, drei davon zeigten unmittelbar vor der Geburt Symptome von Covid-19.

Kinder kamen per Kaiserschnitt

Alle Kinder kamen per Kaiserschnitt zur Welt, sie konnten sich also nicht während einer Vaginalgeburt bei der Mutter angesteckt haben. Drei der Babys wurden direkt nach der Geburt von ihren infizierten Müttern getrennt und auch nicht gestillt, sondern isoliert. Zudem waren die Zeitspannen zwischen Geburt und Infektionsnachweis sehr kurz. Die Forscher schreiben: „Die Ergebnisse dieser Studie deuten darauf hin, dass das Virus in der Gebärmutter übertragen werden kann.“ Allerdings könnten andere Übertragungswege auch nicht ganz ausgeschlossen werden.

Nach Angaben des Berufsverbandes der Frauenärzte waren bislang keine Hinweise bekannt, dass das Virus während der Schwangerschaft auf das Baby übertragen werden kann.