Auch auf den Warnschildern in Stuttgart steht derzeit das Gebot der Stunde: Bitte regelmäßig Hände waschen!Die öffentlichen Verkehrsmittel sind hingegen im Berufsverkehr gut gefüllt – zu gut, um den empfohlenen Abstand voneinander einzuhalten. Fällt daher jetzt das Fahrverbot?

Stuttgart - Eigentlich sind die Warntafeln unter anderem dafür da, auf das richtige Verhalten bei Feinstaubalarm hinzuweisen. Derzeit werden sie aber für den Corona-Schutz genutzt. „Bitte regelmäßig Hände waschen“, ist darauf zu lesen. Mit gutem Grund: Die Zahl der mit dem Coronavirus Infizierten ist in Stuttgart weiter gestiegen, am Dienstag auf insgesamt 505 gemeldete Fälle. Auf den Schildern findet sich denn auch eine Internet-Adresse: www.stuttgart.de/corona.

 

Die CDU im Gemeinderat nimmt die Corona-Krise zum Anlass, sich für eine befristete Aussetzung der Dieselfahrverbote in Stuttgart einzusetzen. Betroffen vom Verbot sind wegen der zu hohen Stickstoffdioxidwerte (NO2) Euro-4- und auf bestimmten Strecken Euro-5-Dieselautos. Der ÖPNV sei ein „hochgefährlicher Ansteckungsraum“, so Vertreter einer Initiative gegen die Fahrverbote. „Es geht um eine Ausnahme für eine gewisse Zeit, zum Beispiel, bis der Handel und die Gastronomie wieder öffnen dürfen“, sagt CDU-Fraktionschef Alexander Kotz. Er bemühe sich um Einvernehmen mit der CDU im Land. Die NO2-Werte hätten sich jüngst deutlich verbessert.

Die Grünen im Landtag wollen am Fahrverbot nicht rütteln. Das Fahrgastaufkommen im ÖPNV sei „deutlich rückläufig“, zu Stoßzeiten müssten genügend Fahrzeuge zur Verfügung gestellt werden, sagt Fraktionschef Andreas Schwarz.