Sechs Jahrzehnte Musikgeschichte an einem Sommerabend: Die Zwei-Mann-Band Covering Voices begeistert ihr Publikum im Augustinus-Garten.

Weil der Stadt - Zwei Stimmen, zwei Gitarren, ein Erlebnis – das ist das Motto des Duos Covering Voices. Und dass der Name Programm ist, haben Matthias Lohs und Norbert Mautsch als Sänger und Gitarristen am Samstagabend im sommerlichen und ausverkauften St. Augustinus-Garten bei der Veranstaltung der Kukuksbühne von Werner Holler eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Von anglo-amerikanischem Rock und Pop seit den 60er Jahren bis hin zu modernen Stücken reicht ihr Repertoire, wobei der Schwerpunkt, dem eigenen Alter angemessen, eher auf den nicht ganz so jungen Songs liegt. Vor allem die Beatles und haben es ihnen angetan.

 

Begonnen hat das zweieinhalbstündige Programm jedoch mit einem Song aus den 50er Jahren, dem munter-fröhlichen „Wake up little Suzie“ von den Everly Brothers. Eine nette Dreingabe war, dass jeweils einer der Musiker oft kleine Anekdoten zu den Stücken zum besten gab, das half auch sicher mancher Erinnerung auf die Sprünge. So etwa, dass einst Paul McCartney den Song „A world without love“ für seinen Freund Peter Gordon geschrieben hatte.

Kleine Anekdoten zu den Stücken

Ein flottes, aber eher unbekanntes Frühwerk der Beatles „No reply“ holten Covering Voices wieder aus der Versenkung, wo es zu Unrecht verschwunden war. Nach der Beatleszeit hat Paul McCartney die wunderschöne Ballade „Ebony and Ivory“ für Stevie Wonder geschrieben, da kamen die Zuhörer ins Schwärmen.

Immer bemerkenswert waren die stimmigen instrumentalen und gesanglichen Arrangements der beiden. Songs mit vielen Instrumenten teilten sie geschickt auf die beiden Gitarren auf, wobei Matthias Lohs oft die Melodien spielte, Norbert Mautsch hingegen für die rhythmische Begleitung sorgte, ohne sich jedoch dabei in den Hintergrund zu spielen.

Öfters rockten sie aber auch gemeinsam den gesamten Sound, erfassten so den musikalischen authentischen Gesamteindruck. Erstaunlich auch die außergewöhnliche Variabilität als Sänger. Bei geschlossenen Augen meinte man öfters, die früheren Interpreten zu hören, jedenfalls kamen sie ihnen in Duktus und Eigenheiten stimmlich sehr nahe. Einen gesungenen Liebesbrief gab es von Jim Croce, dessen Inhalt Norbert Mautsch übersetzt vorlas, und dessen traurige Poesie sich in der Stimme von Matthias Lohs anrührend wiederfand.

Ein gesungener Liebesbrief

Cindy Lauper machte sich in den 80er Jahren unvergessen mit dem Song „Time after Time“, Norbert Mautsch sang diesen Titel mit markanter Stimme, den Refrain stimmten beide zusammen an. Richtig rauchig-bluesig kam „Black Velvet“ von Alannah Myles daher, und das Publikum klatschte akzentuiert den Beat mit. Mit Verve und schwungvoll tönte das kantige „Sweet home Alabama“ von Lynyrd Skynyrd durch den Garten, etwas weicher „Listen to the Music“ von den Doobie Brothers.

Dass Creedence Clearwater Revival ursprünglich als Skiffle-Group begann, zeigte etwa der rhythmusbetonte Song „Down on the Corner“, der ebenfalls zum Mitklatschen einlud.

Auch die musikalische „Neuzeit“ kam nicht zu kurz, mit Songs von Robbie Williams, Bruno Mars oder etwa James Blunt. „Weather with you“, der Titel von Crowded House beendete das offizielle Programm, und auch mit den Gästen meinte es das Wetter an diesem Abend gut.