Die Bluttat vom Mittwochabend stellt die Frage nach der Sicherheit im Stadtteil Fasanenhof. Die Crimemap unserer Redaktion hilft bei der Suche nach Antworten.

Digital Desk: Jan Georg Plavec (jgp)

Stuttgart - Das Tötungsdelikt vom Mittwochabend auf offener Straße im Fasanenhof wirft die Frage nach der Sicherheit in dem südlichen Stuttgarter Stadtteil auf. Mangels öffentlich zugänglicher Statistiken können nur die von der Stuttgarter Polizei veröffentlichten Pressemitteilungen zu einzelnen Fällen bei der Suche nach der Antwort helfen. Sie sind vollständig auf unserer Crimemap verzeichnet.

 

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Seit 2014 berichten die Polizeisprecher jedes Jahr von rund 15 Vorfällen in dem Stadtteil. Reine Gewalttaten finden sich im Archiv jedoch keine für das Gebiet zwischen A8, B27 und Körsch – zumindest zwischen 2014 und 2018. Vor vier Jahren wurde ein 23-Jähriger in seiner Wohnung mit vorgehaltener Pistole ausgeraubt; es gab immer wieder einmal Wohnungseinbrüche und 2015 onanierte ein Exhibitionist vor zwei Mädchen.

Polizei veröffentlicht keine Statistik für den Stadtteil

2019 häufen sich die Vorfälle. Im April wurde ein Geldbote am Europaplatz mit Pfefferspray besprüht und ihm die (allerdings leere) Geldtasche entwendet. Bereits im März schlug ein 55-Jähriger einen 61-jährigen Bekannten nach einem Streit bewusstlos – nachdem er zuvor den Abend mit ihm verbracht hatte. Und erst am Abend vor der Bluttat vom Mittwoch wurde ein 35-Jähriger auf seinem Heimweg im Ehrlichweg von zwei Männern ausgeraubt, nachdem diese auf ihn eingeschlagen hatten.

Die Crimemap basiert auf den von der Polizei Stuttgart veröffentlichten Pressemitteilungen. Allerdings berichtet die Polizei nur über ausgewählte Fälle. Ein vollständiges Bild gibt die im April des Folgejahres veröffentlichte Jahresstatistik. Sie enthält allerdings keine Angaben zum Kriminalitätsgeschehen in einzelnen Stadtbezirken wie Möhringen oder gar Stadtteilen wie Fasanenhof.

Schwere Straftaten wie Mord, Raub, Körperverletzung oder Sexualdelikte würden „selbstverständlich“ gemeldet, sagte der Sprecher der Stuttgarter Polizei, Stefan Keilbach, im Juli in einem Interview mit unserer Zeitung. Aber die Pressemitteilungen „beleuchten nur einen kleinen Ausschnitt der Polizeiarbeit, und das nur punktuell“. Würde jeder Polizeieinsatz berichtet, ergäbe das laut Keilbach mehr als 200 Meldungen am Tag.