Markus Söder kann nur mit Mühe einen Aufstand verhindern. Das wird Folgen haben, meint Paul Kreiner.

München - Jünger, moderner, weiblicher will Parteichef Markus Söder seine CSU machen. Nette Idee. Notwendig auch angesichts der letzten Wahlergebnisse und jener, die nächstes Jahr in den Kommunen drohen. Doch die Argumente, mit denen der Parteitag am Wochenende die bindende Ausweitung der Frauenquote auf die unteren Gliederungen der CSU verhindert hat, entstammen dem Mittelalter. Es lag sogar ein Antrag in der Luft, auch die 40 Prozent Frauenanteil, den sich die CSU schon vor zehn Jahren für ihre Spitzengremien verordnet hat, zu streichen. Bei diesem Aufstand gegen die Parteiführung wurde unter anderem die Statistik bemüht: Einer Partei, deren weiblicher Mitgliederanteil bei nur 21 Prozent liege, sei es nicht zumutbar, die Vorstände mit 40 Prozent Frauen zu besetzen. Dieses Argument bewies aber nur: Da will man sich eigentlich gar nicht ändern oder auf eine neue Zukunft hin öffnen in der CSU; da will man Bestehendes zementieren. Da fehlt es an Einsicht.