Markus Söder will nicht mehr Bremsklotz, sondern Schwungrad der Union sein. Der CSU-Chef gibt sich allerdings moderner, als seine Partei und deren Klientel das vertragen, meint StZ-Autor Armin Käfer.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Armin Käfer (kä)

Stuttgart - Das Bild vom Koch und vom Kellner hatte der ehemalige Kanzler Gerhard Schröder einst erfunden, um die Hackordnung in einer Koalition etwas grobschlächtig zu umschreiben. Er selbst sah sich in der Rolle dessen, der die Rezepte vorgibt, den Grünen war der dienende Part zugedacht. Für die SPD haben sich die Verhältnisse zum eigenen Nachteil verändert. In der Groko dient sie nur noch widerwillig als Aushilfskraft. In der Union wiederum führt sich der CSU-Chef Markus Söder gerade auf wie ein neuer Patron, der den Laden von Grund auf sanieren möchte – und dabei auch gerne einen Teil des Personals loswerden würde: In diesem Fall sind das Minister, die nicht das auf den Tisch bringen, was er sich so vorstellt.