Daimler plant eine Aufspaltung des Konzerns in drei eigenständige Gesellschaften. Rechtlich hatten die Beschäftigten die Möglichkeit, dem Betriebsübergang zu widersprechen. Ein Massenwiderspruch hätte allerdings die Aufspaltung gefährdet.

Chefredaktion: Anne Guhlich (agu)

Stuttgart - Die Mitarbeiter des Stuttgarter Autobauers Daimler haben den Weg frei gemacht für die geplante Aufspaltung des Konzerns: „Bis auf eine verschwindend geringe Zahl an Mitarbeitern haben die Beschäftigten, die ein Betriebsübergangsschreiben erhalten haben, nicht widersprochen“, sagte eine Sprecherin von Michael Brecht, dem Gesamtbetriebsratsvorsitzenden von Daimler, unserer Zeitung. „Die Zustimmung zum Betriebsübergang und damit zum verhandelten Konditionenpaket freut mich sehr!“, schrieb Brecht auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. „Die enthaltene Zukunftssicherung bis 2030 gibt in den heutigen bewegten Zeiten Sicherheit.“

 

Ein Massenwiderspruch hätte das Projekt gefährdet

Daimler plant eine Aufspaltung des Konzerns in drei eigenständige Gesellschaften: Das Pkw- und Van-Geschäft sowie das Lkw- und Bus-Geschäft sollen durch eine Ausgliederung auf rechtlich selbstständige Einheiten übertragen werden. Für die meisten Daimler-Mitarbeiter ändert sich durch die Umstrukturierung der Arbeitgeber. Sie behalten zwar ihren Arbeitsvertrag, werden dann aber bei einer der drei Spartengesellschaften oder in der Holding beschäftigt sein. Rechtlich hatten die Beschäftigten die Möglichkeit, dem Betriebsübergang zu widersprechen. Ein Massenwiderspruch hätte allerdings die Aufspaltung gefährdet. Für den Großteil der Mitarbeiter ist die Widerspruchsfrist inzwischen abgelaufen, für einige wenige Beschäftigte gilt etwa aufgrund eines internen Stellenwechsels eine längere Widerspruchsfrist. Die Beschäftigten sollen laut Brecht in drei Monaten in die neuen Gesellschaften wechseln.