Seit kurzem bietet Daimler für einige Mercedes-Modelle Sonderausstattungen über Download an. Das soll sich besonders für Kunden lohnen, die ihr Fahrzeug weiterverkaufen wollen.

Stuttgart - Beim Autokauf sind die Sonderausstattungen einer der wichtigsten Punkte. Die Auswahl der Komponenten und Pakete will daher gut überlegt sein, denn ein nachträgliches Aufrüsten kann kostspielig werden. Daimler bietet Kunden seit kurzer Zeit an, einige Ausstattungen nachträglich als Update auf das Fahrzeug zu laden. Über einen Zugang für den Online-Markt „Mercedes me“ können die gewünschten Extras gekauft werden.

 

Für welche Modelle ist dies möglich?

Bislang haben laut Daimler Fahrzeuge mit dem neuen Infotainment-System „Mercedes-Benz User Experience“ die Möglichkeit, Zusatzausstattung herunterzuladen. Das sind die aktuellen Modelle der A- und B-Klasse, das neue CLA Coupé, der GLE und künftig auch der Elektro-SUV EQC.

Welche Ausstattungen können heruntergeladen werden?

Navigation, Verkehrsdaten in Echtzeit für das Navigationssystem oder automatisches Ein- und Ausparken: Die Sonderausstattungen sind allesamt softwarebasiert. Eine stärkere Motorleistung, sprich mehr Pferdestärken, ist nicht im Angebot.

Kostet die Nachrüstung mehr?

Nein, die Kosten für die nachträgliche Ausstattung sind nach Angaben von Daimler nicht höher als der Kauf ab Werk.

Was kostet das Aufrüsten?

Die Preise bewegen sich, je nach Ausstattungsmerkmal, zwischen 19 Euro für ein In-Car-Office-Paket, dass unter anderem Telefonkonferenzen ermöglicht, und 654 Euro für das Navigationssystem. Hier finden Sie das komplette Angebot.

Gibt es die Ausstattungen einzeln oder als Paket?

Daimler bietet derzeit ausschließlich einzelne Komponenten für die Nachrüstung an.

Wie funktioniert es?

Der Daimler-Kunde muss sich bei „Mercedes me“ registrieren und dort unter anderem die 17-stellige Fahrzeug-Identifizierungsnummer seines Autos angeben. Über die Smartphone-App oder im Webbrowser kann anschließend das gewünschte Produkt und gewählt werden, das nach dem Kauf direkt auf das Fahrzeug geladen wird – ohne, dass eine Verbindung zwischen PC oder Smartphone mit dem Auto nötig ist. Der Download der Datenpakete dauert laut Daimler in der Regel nur wenige Minuten. Dann muss das Auto zweimal gestartet werden, um die Aktivierung abzuschließen. Die Datenmenge der Downloads sei sehr gering, heißt es von Konzernseite.

Welche Vorteile bringen diese Form der Updates mit sich?

Laut Daimler besteht der größte Vorteil darin, dass sich das Fahrzeug softwaretechnisch auf den aktuellsten Halten lässt – und sich so der Wiederverkaufswert erhöht.

Wie sieht es bei der Konkurrenz aus?

Sportwagenhersteller Porsche hat derzeit kein vergleichbares Angebot, will dies aber mit der Einführung des Elektro-Sportlers Taycan ändern. Das „dynamische Scheinwerferlicht“ könnte einer dieser künftigen Downloads sein, teilen die Zuffenhausener auf Nachfrage mit. Bei Volkswagen fehlt derzeit ebenso ein vergleichbares Angebot. Man arbeite aber an dem digitalen Ökosystem „Volkswagen We“, heißt es aus Wolfsburg. Details will der niedersächsische Autohersteller aber noch nicht verraten.

Konzerntochter Audi wird kurz nach der Markteinführung des Elektro-SUVs E-Tron „Functions on demand“ anbieten. Dann sollen Kunden auch nach dem Autokauf Austattungen in den Bereichen Fahrerassistenzsysteme, Licht oder Infotainment über die Website oder direkt im Fahrzeug dazu buchen können. BMW will mit dem „Remote Software Upgrade“ einen ähnlichen Service anbieten. Im Laufe des kommenden Jahres sollen Kunden beispielsweise eine Sprachsteuerung oder eine Einparkfunktion nachträglich installieren können, wenn Smartphone und Auto miteinander verbunden sind.

Wie sicher sind die Updates?

Daimler versichert, dass die Systeme auf dem aktuellsten Stand der Sicherheitstechnik sind und ständig aktualisiert werden. Das soll vor Angriffen von außen schützen. Gleichzeitig stellt der Autohersteller aber auch klar: „Eine absolute 100-prozentige Sicherheit wird es nicht geben.“