Der Daimler-Aufsichtsrat genehmigt die Pläne des Vorstands bis 2026. Die Strategie ist demnach auf rein elektrische Fahrzeuge ausgerichtet.

Nachrichtenzentrale: Andreas Schröder (sö)

Stuttgart - Der Aufsichtsrat der Daimler AG hat die Pläne des Konzernvorstands um den Vorstandsvorsitzenden Ola Källenius für Mercedes-Benz genehmigt. Diese sehen bis 2026 Investitionen von mehr als 60 Milliarden Euro vor, wie der Stuttgarter Autobauer mitteilte. Mit seiner Entscheidung habe der Aufsichtsrat „die strategische Planung für eine vollelektrische Zukunft von Mercedes-Benz bekräftigt“, hieß es.

 

Seit dem 1. Dezember sind Daimler Truck – das Geschäft mit Lastwagen und Bussen – und die Mercedes-Benz AG – Pkw und Lieferwagen – zwei voneinander unabhängige Unternehmen. Daimler Truck mit Sitz in Leinfelden-Echterdingen will am 10. Dezember an die Börse gehen und peilt im ersten Quartal des kommenden Jahres die Aufnahme in den 40 Unternehmen umfassenden Deutschen Aktienindex (Dax) an.

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Die nun genehmigten Investitionen sollen in die Transformation des Unternehmens fließen, heißt es. Mercedes-Benz bereite sich darauf vor, „noch vor Ende des Jahrzehnts vollelektrisch zu werden – wo immer die Marktbedingungen es zulassen“. Bis 2025 sollen 50 Prozent der Neuverkäufe mit voll- oder teilelektrischen Fahrzeugen erzielt werden. Vor diesem Hintergrund unterstütze der Aufsichtsrat den eingeschlagenen Weg zur „konsequenten Steigerung der Effizienz und der damit verbundenen Senkung der Fixkosten“.

Mercedes-Benz will die Sachinvestitionen sowie die Forschungs- und Entwicklungsausgaben bis 2025 „um über 20 Prozent im Vergleich zum Jahr 2019 reduzieren und über das Jahr 2025 hinaus weiter senken“, wie Daimler weiter mitteilte.

Die Priorität liege auf den Ausgaben für Forschung und Entwicklung „für die Elektrifizierung des Produktportfolios sowie die weitere Digitalisierung und die nächsten Schritte hin zum automatisierten Fahren“, so Daimler. „Unser Ziel ist die Technologieführerschaft im automobilen Luxussegment“, sagte Vorstandschef Ola Källenius. Mercedes-Benz strebe die weltweite „Führung bei elektrischen Antrieben und Fahrzeugsoftware“ an. Källenius setzt im Kern auf den Absatz hochwertiger und margenstarker Fahrzeuge wie die in Sindelfingen produzierte Elektro-S-Klasse EQS. Entsprechend ist sein Ziel, den Nettoumsatz pro Fahrzeug zu erhöhen und zudem höhere Umsätze durch digitale Dienstleistungen zu erzielen.

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Daimler, das alleine 2021 eine Reihe von E-Fahrzeugen auf den Markt gebracht hat, geht zudem davon aus, dass die Kosten von Elektro-Fahrzeugen unter anderem durch standardisierte Batterieplattformen und Fortschritte in der Batterietechnologie sinken werden. Der Anteil der Batteriekosten am Fahrzeug wird nach Ansicht des Autobauers bis 2030 voraussichtlich deutlich zurückgehen.