Der Stuttgarter Autobauer Daimler bietet mehr als 10.000 Ferienjobs in Deutschland an. Im Bereich der Autoproduktion werden rund 8700 Studenten und Schüler eingesetzt und über 3770 Aushilfen in der Lastwagenproduktion. Und auch Bosch und ZF suchen Ferienjobber.

Stuttgart - Daimler sucht, Bosch sucht, ZF sucht: Die baden-württembergischen Unternehmen bieten im Sommer zahlreiche Ferienjobs an. Alleine beim Autobauer Daimler sollen 13 200 Ferienarbeiter deutschlandweit in den kommenden Monaten helfen, die Produktion am Laufen zu halten. Im Bereich der Autoproduktion werden rund 8700 Studenten und Schüler eingesetzt und mehr als 3770 Aushilfen in der Lastwagenproduktion, wie das Unternehmen am Donnerstag in Stuttgart mitteilte. Der Rest kommt in Bereichen wie Forschung, Entwicklung, Verwaltung oder Logistik zum Einsatz.

 

Daimler-Personalvorstand Wilfried Porth sagte: „Daimler ist derzeit in einer sehr guten Position. Wir wachsen und bringen neue Modelle auf den Markt.“ Werksferien fallen in diesem Jahr aus. Gesamtbetriebsratschef Michael Brecht sagte, die Ferienbeschäftigten ermöglichten es der Belegschaft, in Ruhe Urlaub zu machen.

Die Mehrzahl der jungen Leute werde die Stammbelegschaft in den Sommerferien unterstützen. Die meisten Aushilfen werden den Angaben zufolge in Stuttgart-Untertürkheim eingesetzt: Dort sind es rund 3500. Viele der lukrativen Stellen seien schon vergeben. Die Vergütung ist den Angaben zufolge abhängig vom Einsatzbereich. Das Pauschalentgelt könne bis zu rund 2350 Euro brutto betragen. Bei Schichtarbeit könnten Zuschläge hinzukommen

Im vergangenen Jahr hatte Daimler insgesamt 7600 Aushilfskräfte eingestellt. Der rasante Anstieg der Zahlen wurde mit einer veränderten Zählweise begründet: Früher wurden ausschließlich die zubesetzenden Arbeitsplätze erfasst. Nun wird die tatsächliche Anzahl der Leute gezählt. Denn: Eine Stelle könne durchaus mit mehreren Ferienarbeitern besetzt werden.

Alle Ferienjobber haben Anspruch auf den Mindestlohn

Auch der Technologiekonzern Bosch plant, Tausende junge Leute als Aushilfen einzustellen. Allein am Standort Reutlingen sind es rund 850 und in Stuttgart-Feuerbach rund 650 Personen, wie eine Sprecherin mitteilte.

„Die gute Auftragslage bei den produzierenden Unternehmen in der Region Stuttgart macht es möglich, dass diesen Sommer viele Ferienjobs angeboten werden können“, sagte Andreas Richter, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Region Stuttgart. Bei den kleinen und mittelgroßen Betrieben sei der Bedarf an Aushilfen im gewerblich-technischen Bereich ebenfalls gestiegen, allerdings keineswegs rasant, wie die Nachfrage der IHK in mehreren Mitgliedsunternehmen ergeben habe. In der IT- und Medienbranche sowie beim Handel werden dagegen laut IHK kaum Ferienjobs angeboten.

Alle Ferienjobber haben Anspruch auf den Mindestlohn. Voraussetzung sei aber, dass der Beschäftigte volljährig sei, sagte eine DGB-Sprecherin. „Schüler unter 18 Jahren erhalten keinen Mindestlohn.“

In Biberach stellt das Familienunternehmen Handtmann 170 Aushilfen ein. Der Großteil werde davon im Metallgusswerk des Autozulieferers eingesetzt, wie eine Sprecherin mitteilte. Beim Autozulieferer ZF sollen allein am Standort Friedrichshafen rund 1000 Ferienjobber arbeiten. Eingesetzt werden sie vor allem in der Produktion oder in den Bereichen Montage, Wareneingang, Verpackung und Versand.