Nach 15 Jahren ist Schluss - das Café Babel verabschiedet sich, für immer. Die gute Nachricht: Die Location an der Uhlandstraße wird schon bald wieder Raum für Kaffee und Kunst bieten.

Stadtkind: Tanja Simoncev (tan)

Das Café Babel schließt nach 15 Jahren - für immer! Mit dieser Nachricht hätte wohl niemand gerechnet. Denn der kultige Kaffee- und Kunst-Spot gehörte eben einfach dazu. Wohin es Café-Chef Juan Ostolaza nun verschlägt und was mit der Location an der Uhlandstraße passiert, haben wir für euch ausfindig gemacht.

 

Weg fällt leider aber nicht nur der üppige Brunch, den man sich im Café Babel immer wieder sonntags, gern und ausgiebig gönnte. Nein, es geht um die News, dass ein beliebter Treffpunkt für hungrige Bäuche und kunstinteressierte Gemüter Schluss macht. Irgendwie auch mit uns - denn unsere Kaffee-Pause auf dem Weg zum Eugensplatz fällt jetzt flach.

Klar, gibt es hier im Kessel mittlerweile genügend Coffee-Spots, die Bock auf Bleiben machen. Aber das Babel war einzigartig, eben ein helles, charmantes Eckcafé mit Kunst an den Wänden, einer Einrichtung bestehend aus Flohmarkt-Unikaten und einem Ausblick auf das trubelige Olgaeck, der Spaß machte.

Café Babel wird zu Café Moody

Früher befand sich an der Uhlandstraße 26 übrigens ein Atelier samt Wohnung, wo Juan mit seinen Freunden in einer Wohngemeinschaft wohnte. Die Truppe nannte sich „Wir sind Babel“ und war ein loser Zusammenschluss von jungen Künstler:innen und Fotograf:innen, die sich an der Freien Fotoschule in Stuttgart kennengelernt haben. 2008 zogen sie in den kleinen Eckladen an der Uhlandstraße in Stuttgart-Mitte, organisierten dort gemeinsam Ausstellungen und Workshops - und nannten die Räumlichkeit "Lichtbildnerei".

Nun wird es Zeit, weiterzuziehen. Zumindest für Juan. Nach knapp 20 Jahren im Kessel verschlägt es den Kreativkopf gen Süden. Ursprünglich stammt der Gastronom aus Argentinien. Mit 19 Jahren verschlug es ihn zunächst nach Spanien, wo er in Madrid Film studierte und schließlich, zwei Jahre später, nach Stuttgart. Hier bewirtete er anfangs nur Freunde und später im Babel viele unterschiedliche Gäste, die ihm sehr ans Herz gewachsen sind. "Eine wunderschöne Epoche in und mit Stuttgart endet. Wir freuen uns aber auch sehr auf die Zukunft und bewahren all die wunderbaren Jahre und Menschen im Herzen."

Und Juan hat noch ein paar Good News im Gepäck. "In den Räumen geht es gastronomisch und künstlerisch weiter. Eine ehemalige Kollegin und ihr Bruder übernehmen ab Februar die Räume, voll neuer Energie und Kreativität." Wir dürfen gespannt sein und bleiben dran - bald gibt es mehr Infos. Bekannt ist bislang nur, dass der neue Spot "Café Moody" heißen soll.