Das Lamm in Jux wird saniert Neues Leben in alten Mauern

Katja und Frank Löffelhardt haben das Gasthaus Lamm in Jux gekauft. Im Sommer sollen die aufwendige Sanierung und der Umbau fertig sein. Geplant sind vier Ferienwohnungen und ein Seminarraum für Vorträge und Feste.
Spiegelberg - Die alte Theke soll erhalten bleiben – als Reminiszenz an die einst urige Gaststube. Ansonsten wird sich vieles ändern im Inneren des alten Gasthauses Lamm mitten in Spiegelberg-Jux. Das ortsbildprägende Gebäude aus dem Jahr 1925 hat schon bessere Zeiten erlebt, als Gaststätte sei es sicherlich bereits seit rund fünf Jahrzehnten nicht mehr genutzt worden, sagt Frank Löffelhardt. Er ist im Ort aufgewachsen und hat den Gebäudeveteranen jetzt gemeinsam mit seiner Frau Katja gekauft. Über den Preis und die Umbaukosten schweigen die beiden lieber, Katja Löffelhardt sagt aber, es handele sich um eine große Summe. Um viel Geld für die fünfköpfige Familie, die im Ort einen Biobauernhof betreibt. Zupass kommt den Besitzern, dass das Umbauprojekt mithilfe des Entwicklungsprogramms Ländlicher Raum (ELR) gefördert wird. Sie bekommen 15 Prozent der Kosten erstattet.
Das Hoflädle soll in die alte Schnapsbrennerei
Mit dem Umbau wollen die Löffelhardts anknüpfen an die Anfangsjahre des Lamms – ein bisschen zumindest. Ein Gasthaus werden sie zwar nicht eröffnen, in dem rund 500 Einwohner zählenden Örtchen Jux gebe es ja immer noch zwei Wirtschaften, den Löwen und den Hirsch. Es sei aber geplant, die vier Ferienwohnungen, die zurzeit in den Obergeschossen entstehen, an Ausflügler und Touristen zu vermieten. Wie anno dazumal, auch früher seien Gäste im Lamm untergekommen. Die einstige Gaststube verwandeln Bauarbeiter zurzeit in einen Seminarraum für Vorträge, Seminare, Feste und Feiern. Sie habe bereits heute ein paar Buchungen, sagt Katja Löffelhardt und ist ganz zufrieden. Bei der Renovierung des stattlichen Hauses kämen „ökologische Produkte“ zum Einsatz, etwa Holz für die Dämmung des Dachs und Lehmputz. Außer der alten Theke sollen auch die Originaltüren erhalten bleiben.
Zum Lamm gekommen ist das Ehepaar wie die sprichwörtliche Jungfrau zum Kinde. Freunde hätten sie angesprochen und gefragt, ob sie das Lamm nicht kaufen wollten. Die Löffelhardts hatten ja ihr eigenes Wohnhaus, Baujahr 1860, komplett renoviert. Das Lamm kaufen? Lieber nicht – das war Katja Löffelhardts erste Reaktion. Dann hat sie sich aber von ihrem Gatten überreden lassen, das Haus und das Grundstück zumindest mal anzuschauen. Und beim Betreten des verwunschenen Gartens, sagt Katja Löffelhardt, sei es um sie geschehen gewesen.
Auf dem Grundstück steht, versteckt hinter Büschen, auch ein kleines Häuschen, das vor vielen Jahren als Schnapsbrennerei genutzt worden ist. Wenn das Hauptgebäude komplett umgebaut ist – Mitte nächsten Jahres soll es so weit sein –, dann ist die Brennstube an der Reihe, die zum Hoflädle werden soll. Die Familie produziert auf ihrem Bioland-Sommerberghof unter anderem Kartoffeln, Fleisch und Eier.
Vorträge des Besitzers und Bodenspezialisten
Frank Löffelhardt hat eine ungewöhnliche Erwerbsbiografie. Er hat bis vor Kurzem noch als angestellter Werkzeugmacher gearbeitet. Jetzt konzentriert er sich allerdings voll auf den Bauernhof, wurde quasi vom Nebenerwerbs- zum Vollerwerbslandwirt und hat sich darauf spezialisiert, hochwertige Erde für den Landschafts- und Gartenbau herzustellen. Sein sogenannter Aufbauhumus besteht unter anderem aus Rindermist, kräuterreichem Wiesenschnitt, Ton und Gesteinsmehl sowie Pflanzenkohle und sorge durch die Kohle und einen „intensiven Kompostierprozess“ für einen guten Boden, für stabile Erträge und „gesunde, wohlschmeckende Lebensmittel“. Sobald der Seminarraum im Lamm fertig ist, will der Bodenspezialist sein Wissen über die Herstellung der sogenannten Juxer Schwarzerde in Kursen weitergeben.
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