Das „Literarische Quartett“ im ZDF formiert sich neu. Die Kritikerin und Autorin Thea Dorn übernimmt den Vorsitz und soll der Sendung zu neuem Glanz verhelfen. Einer ihrer Gäste am Freitag, den 6. März: Verleger und Verlegererbe Jakob Augstein.

Mainz/Berlin - Die Schriftstellerin Thea Dorn ist an diesem Freitag um 23.00 Uhr in der ZDF-Literatursendung „Das Literarische Quartett“ erstmals als alleinige Gastgeberin zu sehen. Ihre Gäste sind die Radiojournalistin Marion Brasch, die österreichische Bestsellerautorin Vea Kaiser („Blasmusikpop“) und der Verleger Jakob Augstein. Sie sprechen über neue Titel von Ingo Schulze („Die rechtschaffenen Mörder“), Moritz von Uslar („Nochmal Deutschboden“), Colm Tóibín („Haus der Namen“) und einen neu aufgelegten Klassiker von Vicki Baum („Vor Rehen wird gewarnt“).

 

Die Literaturrunde im Zweiten gab es über Jahrzehnte in verschiedenen Konstellationen. Zuletzt hatte sich im vergangenen Dezember nach vier Jahren Volker Weidermann als Moderator verabschiedet, Christine Westermann verließ die ZDF-Sendung ebenso zu dem Zeitpunkt. Wahren Kultstatus hatte die Sendung aber eigentlich nur in den 1990er- und frühen 2000er-Jahren. Damals stritten unter der Leitung des „Literaturpapstes“ Marcel Reich-Ranicki die Österreicherin Sigrid Löffler und Hellmuth Karasek, und das oft leidenschaftlich. Die Sendung erreichte Traumquoten, und die dort besprochenen Bücher wurden regelmäßig zu Bestsellern.

Von dieser Bedeutung ist das Format inzwischen weit entfernt. Nach einer Wiederbelebung der Reihe 2015 unter der Leitung des „Spiegel“-Literaturchefs Volker Weidermann kam das „literarische Quartett“ nie so recht wieder in Fahrt. Nur selten funktionierte das Zusammenspiel mit Weidermanns festen Kombattanten Christine Westermann und Maxim Biller.

„Das Literarische Quartett“ wird im Berliner Ensemble, dem Theater am Schiffbauerdamm, mit Publikum aufgezeichnet. Die nächste Sendung ist für den 1. Mai geplant.