Die Gastronomie findet allmählich zur Normalität zurück – und wir verraten Rezepte von Profis. Heute aus dem Taverna, dem feinen griechischen Restaurant im Stuttgarter Westen, das mit die besten Meze in der Stadt macht.

Stuttgart - Der Urlaub in südlichen Gefilden fällt bei vielen Menschen dieses Jahr aus, auch auf den Trip nach Griechenland verzichten viele Urlauber. „Es gibt nur ganz wenige Touristen“, sagt Constantin Gaitanidis, dessen Eltern und die Verwandtschaft ihn auf dem Laufenden halten. Dabei waren die Griechen bei Corona deutlich rigoroser als viele andere Länder, der Lockdown mit einer konsequenten Ausgangssperre war härter, entsprechend auch die Zahlen: Nur knapp 4000 Corona-Patienten gibt es in dem Land mit elf Millionen Einwohnern, zudem sind bisher nur 193 Menschen an dem Virus gestorben.

 

Dennoch bleiben viele Deutsche lieber daheim. Wir holen daher das Urlaubsfeeling mithilfe von Constantin Gaitanidis einfach in unsere Küche! In seinem Lokal, dem Taverna an der Reinsburgstraße im Stuttgarter Westen, tischt er mit Vorliebe viele Meze auf, die kleinen Teller mit den griechischen Vorspeisen. Von einer davon verrät er uns heute das Rezept: der Fawa. Das ist ein Püree mit gelben Linsen als Hauptbestandteil. Diese kleinen Erbsen, sagt Gaitanidis, bestehen übrigens zu 25 Prozent aus Eiweiß, weshalb man in Griechenland auch zu jedem Kind sage, es müsse täglich Fawa essen, wenn es groß und stark werden wolle.

Das ist er selbst bereits, entsprechend optimistisch schaut er auch nach vorne. Im Juli trauten sich nun auch größere Gruppen wieder ins Lokal, aber betriebswirtschaftlich sei das Jahr nicht zu retten – selbst wenn die Leute, die nicht in den Urlaub fahren, sich ihre Dosis Griechenland bei ihm abholen.

Die Zutaten für vier Personen

1 Karotte

1 Zwiebel

500 g Fawa (gelbe Linsen)

100 ml Olivenöl

2 TL Salz

½ TL Pfeffer

2 l Wasser

Zum Anrichten:

1 Bund Lauchzwiebeln

1 EL Kapern

1 Tomate

1 Zwiebel

Die Zubereitung Die Karotte und die Zwiebeln in kleine Stücke schneiden und im Olivenöl für drei Minuten schmoren. Die Linsen dazugeben, mit Salz und Pfeffer würzen und mit dem Wasser auffüllen. Auf niedriger Flamme kochen lassen, bis das Wasser verdunstet ist und die Fawa weich sind. Ständig umrühren.

Die Masse nun in einen Mixer geben und ungefähr eine Minute lang zu einem feinen Püree mixen. Tomate, Zwiebel und Lauchzwiebel in Würfel schneiden und auf einer Portion Püree zusammen mit den Kapern anrichten.

Der Kochtipp

Taverna-Chef
Constantin Gaitanidis verrät, dass das Linsengericht trotz fleißigen Rührens oft anbrennt. Aber das mache nichts. Einfach eine Schicht am Topf lassen und den Rest vorsichtig abschaben. Die Linsen müssen so lange kochen, damit es schmeckt. Schwarz sollte der Boden aber nicht werden.

Der Weintipp

Gastgeber
Constantin Gaitanidis plädiert für ein bisschen Abwechslung: Zu den Meze darf es mal etwas Schärferes sein. Ouzo sei bei der griechischen Jugend nicht mehr so in Mode, er empfiehlt einen Tsipouro von Dekaraki (14,30 Euro). Nicht der Saft der Trauben wird dafür vergoren, sondern der Trester – wie beim Grappa.