Mit den meisten wurde im wahrsten Sinne des Wortes kurzer Prozess gemacht: Insgesamt 68 Menschen wurden im Zweiten Weltkrieg im Schießtal hingerichtet. Ihr Schicksal soll nicht vergessen werden.

Wenn alles klappt, könnte schon in ein bis zwei Jahren ein Mahnmal am Neckar-Radweg beim Schießtal in Remseck-Hochberg nahe Ludwigsburg an Menschen erinnern, die dort während des Zweiten Weltkriegs hingerichtet wurden. Darunter befanden sich deutsche Deserteure, aber auch französische und belgische Widerstandskämpfer. Der Ludwigsburger Walter Mugler, der in der Stolperstein-Initiative engagiert ist, hat zehn Jahre lang deren Schicksale recherchiert und einige davon am Sonntagabend in einem bewegenden Vortrag vor rund 30 Zuhörern in der ehemaligen Synagoge in Hochberg vorgestellt.

 

Das Mahnmal soll 40 000 bis 50 000 Euro kosten und mittels QR-Code die Schicksale einiger Opfer lebendig werden lassen. Der Ludwigsburger Gemeinderat hat bereits 10 000 Euro als Zuschuss von Seiten der Stadt genehmigt. Auch in Remseck, auf dessen Gemarkung das Schießtal heute liegt, soll der Gemeinderat bald über eine finanzielle Unterstützung des Projekts entscheiden. 10 000 Euro sind inzwischen auch schon an privaten Spenden zusammengekommen, berichtete Wolfgang Kunrath von der Stolperstein-Initiative. Dass die Erschießungen den Hochbergern bekannt gewesen seien, wusste ein älterer Zuhörer zu berichten: „Während der Hinrichtungen wurde die Brücke gesperrt, und die Schüsse hat man bis in den Ort gehört.“