Der TVB Stuttgart steckt in der Handball-Bundesliga im Abstiegskampf, ist in der Nationalmannschaft aber eine feste Größe. Neben „Jogi“ Bitter und Patrick Zieker wurde nun David Schmidt nachnominiert.

Sport: Joachim Klumpp (ump)

Stuttgart - Unverhofft kommt oft: Auch für den Bundesliga-Handballer David Schmidt vom TVB Stuttgart. Der hat am Dienstag einen echten Silvester-Kracher erlebt – die nachträgliche Nominierung für die deutsche Nationalmannschaft zur Handball-EM (Beginn: 9. Januar) in Norwegen, Schweden und Österreich. Nachdem der vorgesehene Linkshänder Franz Semper (SC DHfK Leipzig) wegen einer Herzmuskelentzündung absagen musste, wurde der 26-jährige gebürtige Karlsruher von Bundestrainer Christian Prokop nachnominiert, nachdem er zuvor schon im 28er-Kader gestanden hatte. Es war gewissermaßen ein verspätetes Weihnachtsgeschenk für Schmidt, der sich am zweiten Feiertag bei der unglücklichen 32:33-Niederlage gegen die Füchse Berlin nochmals nachhaltig in Erinnerung gebracht hatte – mit zehn blitzsauberen Toren. Im DHB-Team wird er die Position im rechten Rückraum zusammen mit dem Melsunger Kai Häfner (Bruder Max spielt ja auch beim TVB) besetzen. „In erster Linie tut es mir Leid für Franz Semper. Ich wünsche ihm auf diesem Weg eine schnelle Genesung. Für mich ist es eine große Ehre für Deutschland spielen zu dürfen. Dementsprechend werde ich mich voll reinhängen, um der Mannschaft helfen zu können“, sagte Schmidt.

 

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Neben Torhüter Johannes „Jogi“ Bitter und Linksaußen Patrick Zieker stellt der TVB damit aktuell gleich drei Nationalspieler, zusammen mit Melsungen die meisten im gesamten Kader. Zuvor hatte lediglich Dominik Weiß für Stuttgart schon zwei Länderspiele absolviert. „Das ist eine Bestätigung für unsere Arbeit“, sagt dazu TVB-Trainer Jürgen Schweikardt, auch wenn seine Mannschaft in der Liga aktuell nur zwei Punkte vor einem Nichtabstiegsplatz rangiert. Nachdem der Verein also mitten im Abstiegskampf steckt bleibt bei aller Freude zu hoffen, dass sich kein Spieler während des Turniers verletzt, weitere Ausfälle – zuletzt fehlten Adam Lönn und Sascha Pfattheicher sowie gegen Berlin auch noch Rudolf Faluvegi – kann die Mannschaft nicht kompensieren, die am 8. Januar ins Wintertrainingslager ins Ultental aufbricht.

Dann auch ohne den Schweizer Nationalspieler Samuel Röthlisberger sowie Kreisläufer Zarko Peshevski, der für Mazedonien im Einsatz ist.