Zum 16. Mal suchte Dieter Bohlen mit RTL einen neuen „Superstar“ für Deutschland. Die TV-Zuschauer sollten über den Gewinner abstimmen - und entschieden sich für Altenpfleger Davin. Das größte Kompliment des „Pop-Titans“ Bohlen ging aber an einen anderen Finalisten.

Köln - Altenpfleger Davin Herbrüggen aus Oberhausen hat die RTL-Castingshow „Deutschland sucht den Superstar (DSDS)“ gewonnen. Der 20-Jährige setzte sich am Samstagabend im Kölner „DSDS“-Studio gegen drei weitere Finalisten der 16. Staffel durch. Mit jeweils zwei Songs traten Davin und seine Konkurrenten Alicia-Awa Beissert (21) aus Bochum, Joana Kesenci (17) aus Gronau und Nick Ferretti (29) aus Palma de Mallorca (Spanien) in der knapp dreistündigen Live-Show auf.

 

Die Jury um Musiker Dieter Bohlen gab ihr Urteil ab, über den Gewinner entschied das Zuschauervoting: 44,03 Prozent stimmten für Davin. „Leute, ich liebe euch!“, rief der neue „Superstar“, bevor er noch einmal seinen eigens für das Finale entstandenen Song „The River“ anstimmte. Davin, bei „DSDS“ auch das „Stimmwunder“ genannt, stehe wie kein anderer für das, was die Show ausmache, sagte Moderator Oliver Geissen. Der Altenpfleger habe irgendwann gemerkt, dass er eine gute Stimme habe und sich auf der großen Bühne wohlfühle - „und zack, steht er im Finale“.

„Bester Auftritt aller „DSDS“-Staffeln“

Noch vor der Verkündung des Ergebnisses prophezeite Juror und Sänger Xavier Naidoo dem jungen Mann aus Oberhausen, dass er bald die Arena seiner Heimatstadt füllen werde. Bohlen sah das etwas anders („Ich glaube, so schnell geht das in dem Business nicht“), aber auch gute Chancen für Davin, den Pokal zu gewinnen. Voll des Lobes war die Jury, zu der auch Tänzerin Oana Nechiti und „DSDS“-Gewinner Pietro Lombardi (2011) gehörten, bereits nach Davins erstem Auftritt mit einem Song von Bryan Adams. Für Naidoo stand „DSDS“ danach für „Davin, sei Deutschlands Superstar“.

Das größte Kompliment gab es zum Ende der 16. Staffel aber für Finalist Nick Ferretti aus dem Munde von Jury-Chef Bohlen, der seit der ersten Staffel auf „Superstar“-Suche ist. Mit seiner Darbietung von Leonard Cohens „Hallelujah“ habe der 29-Jährige den besten Auftritt aller „DSDS“-Staffeln geboten. Den aus Neuseeland stammenden und auf Mallorca lebenden Straßenmusiker hatte der „Pop-Titan“ auf der Insel in einer Fußgängerzone entdeckt.

Nick wurde am Ende mit 29,46 Prozent der Stimmen Zweiter, gefolgt von Joana (18,77) und Alicia (7,74). Die jüngste Staffel war im Januar gestartet, nach zwölf Castingsendungen, fünf Recall-Folgen und drei Live-Shows stieg das Finale.

Aufruf zur nächsten „DSDS“-Ausgabe

Im Schnitt 3,48 Millionen Zuschauer (11,9 Prozent Marktanteil) schalteten das Finale ein - beim Gesamtpublikum landete es auf Platz drei hinter der ZDF-Show „50 Jahre ZDF-Hitparade“ mit Thomas Gottschalk und Jörg Pilawas ARD-Quiz „Ich will alles!“. Das war ein geringerer Marktanteil als 2018 (13,8 Prozent mit 3,38 Millionen), als die 16-jährige Marie Wegener jüngste „DSDS“-Gewinnerin wurde. Insgesamt kam die 16. Staffel nach RTL-Angaben auf durchschnittlich 3,78 Millionen Zuschauer und war die erfolgreichste seit 2016.

Den Aufruf zur nächsten „DSDS“-Ausgabe hat der Sender bereits gestartet, an der Besetzung der Jury soll sich nichts ändern. Auf „Superstar“ Davin warten 100 000 Euro und ein Plattenvertrag. „Ich bin völlig überwältigt und kann es noch gar nicht fassen“, zitierte RTL ihn in einer Mitteilung. „Als mein Name fiel, ist etwas in meinem Körper explodiert. Ich bin immer so selbstkritisch, daher hatte ich nicht damit gerechnet.“