Sollten Menschen, die sich einer Corona-Impfung verweigern, höhere Versicherungsbeiträge zahlen? Ein entsprechender Vorstoß eines führenden Unternehmens stößt in der Branche auf Skepsis.

Korrespondenten: Barbara Schäder (bsa)

Frankfurt - Der Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV) reagiert skeptisch auf Überlegungen in der Branche, von Impfverweigerern höhere Beiträge zu verlangen. „Der Corona-Impfstatus der Versicherten spielt in den PKV-Tarifen keine Rolle, ebenso wie bei anderen Impfungen. Im PKV-Verband werden keine Überlegungen angestellt, daran etwas zu ändern“, teilte eine Sprecherin auf Anfrage unserer Zeitung mit.

 

Vorstoß des Branchenriesen R+V-Versicherung

Der Chef der R+V-Versicherung, Norbert Rollinger, hatte am Dienstag gegenüber dem Nachrichtenportal „T-Online“ erklärt: „Als Versicherungsbranche werden wir früher oder später darüber nachdenken müssen, möglicherweise Tarife nach Impfstatus zu unterscheiden.“ Denn der Verzicht auf eine Impfung könne der Versichertengemeinschaft hohe Kosten bescheren: „Wenn jemand wegen Corona auf der Intensivstation landet, ist das deutlich teurer als eine Impfung“, so Rollinger weiter.

R+V ist der zweitgrößte deutsche Privatkundenversicherer nach der Allianz. Der Marktführer erklärte auf Anfrage: „Wir berücksichtigen weder bei der Antragstellung potenzieller Kunden noch bei Bestandskunden den Impfstatus.“ Dies gelte nicht nur für private Krankenversicherungen, sondern auch bei Lebensversicherungen.

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