Die neue Regelung zu den Ausgangssperren soll sich an den Inzidenzwerten orientieren. Schwankende Werte könnten aber die Einkaufsmärkte vor Probleme stellen.

Stuttgart - „7 bis 22 Uhr“ steht in großen Lettern über der Einkaufswagenbox vor dem Rewe-Markt am Vogelsang. So lange hatte der Supermarkt von Michael Roth, seitdem die abendliche Ausgangssperre gilt, freilich zuletzt nicht mehr geöffnet. Um 20 Uhr war in der Rückertstraße in den vergangenen Wochen Torschluss. Unter der Voraussetzung, dass es ab Donnerstag in Stuttgart tatsächlich erlaubt sein wird, will der Marktinhaber die Schließzeit nun sofort wieder auf 22 Uhr anpassen. Organisatorisch sei das kein Problem, betont er. Und dass dies aus Gründen des Infektionsschutzes sinnvoll ist, steht für Roth ohnehin außer Frage: „Da wären sogar ein, zwei Stunden mehr noch sinnvoller als etwa noch früher zu schließen.“ Das Zauberwort heißt: Entzerrung. „Schließt der Supermarkt um 20 Uhr, ist zwischen 5 Uhr nachmittags und 8 Uhr abends pro Stunde mehr los als zwischen 5 und 10 Uhr, wenn der Markt um 22 Uhr zu macht“, argumentiert der Unternehmer. Bleibt die Frage, wie sinnvoll, so gesehen, die bislang geltenden frühen Schließzeiten in der Lebensmittelläden überhaupt waren: „Der Einzelhandelsverband“, sagt Roth, „war nicht umsonst von Anfang an gegen die Maßnahme.“