Die Formel 1 weicht immer öfter ins triste Niemandsland aus – meist wegen des Geldes und neuer Märkte. Sebastian Vettel hat genug davon. Doch es sieht nicht gut aus.

Hockenheim - Für einen Moment wusste man nicht, wer auf dem Siegerpodium in Hockenheim stärker mitgenommen wirkt: Sebastian Vettel, der von ganz hinten bis fast ganz nach vorn gerast war, oder Georg Seiler bei seinem letzten Auftritt als Geschäftsführer der Rennstrecke, die er groß und die ihn groß gemacht hat. Patschnass waren sie beide, vom Regen, vom Schweiß, vom Champagner, und gleichermaßen voll mit Adrenalin und voller Endorphine. Dieser Große Preis von Deutschland war eine allgemeine Gewinnausschüttung: für den Veranstalter, der mit 61 000 Zuschauern volle Tribünen vermelden konnte, für Vettel, der quasi die Pannenserie eines ganzen Jahres wettgemacht und alle Zweifel an seinem Können ausgeräumt hatte, für die Formel 1 überhaupt, die jetzt zum dritten Mal hintereinander ein Kracherrennen gezeigt hat.