Ist der Klimaschutz wichtiger als die wirtschaftliche Lage der durch Corona gebeutelten Gastronomen? Diese Frage wirft die Debatte um Heizpilze auf. Wirtschaftsminister Altmaier macht einen Vorschlag.

Berlin - In der Debatte um eine Rückkehr von Heizpilzen im Herbst und Winter hat Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) einen klimapolitischen Ausgleich vorgeschlagen. Altmaier sagte am Dienstag, es könne in Corona-Zeiten der Gastronomie geholfen werden, wenn Gäste auch in der kalten Jahreszeit draußen sitzen könnten. Die „bescheidenen Energiekosten“ könnte klimapolitisch ausgeglichen werden. Dies bedeutet eine mögliche CO2-Kompensation.

 

Vielerorts sind die sogenannten Heizpilze aus Umweltschutzgründen verboten. Gastronomen hatten eine bundesweite Zulassung gefordert, um im Herbst und Winter mehr Gäste im Freien bedienen zu können. „Die Kommunen, die derzeit ein Verbot von Heizpilzen haben, sollten es in diesem Herbst und Winter aussetzen“, hatte vor kurzem die Hauptgeschäftsführerin des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes, Ingrid Hartges, dem „Tagesspiegel“ gesagt. Wirte, die keine andere Möglichkeit hätten, sollten in diesem Winter Gas-Heizpilze und Elektro-Wärmestrahler verwenden dürfen.

Selbst die Grünen halten Ausnahme für vertretbar

Als ein Argument dafür gilt, dass Wirte ihre Gäste dann auch im Herbst und Winter draußen platzieren können und Abstand gehalten werden kann.

Selbst die Grünen halten eine Ausnahme für vertretbar: „Aus klima- und umweltpolitischen Gründen lehnen wir in Zeiten, in denen man im Restaurant oder Café im Winter ganz normal drinnen sitzen kann, den Betrieb von Heizpilzen im Außenbereich ab“, hatte Bundestagsfraktionschef Anton Hofreiter der Deutschen Presse-Agentur gesagt. „In diesem Winter ist das alles anders und daher wäre ich in dieser speziellen Ausnahmesituation und mit Blick auf den Gesundheitsschutz dafür, Verbote zeitlich befristet auszusetzen.“