Haben Wildtiere in Zirkusmanegen etwas verloren? Der Bundesrat erteilte einem Vorstoß von Agrarministerin Julia Klöckner eine Absage.

Berlin - Ein Verbot von Wildtieren in reisenden Zirkussen ist vorerst gescheitert. Im Bundesrat bekam eine Verordnung von Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) am Freitag nicht die nötige Mehrheit. Die Pläne sahen vor, dass Giraffen, Elefanten, Nashörner, Flusspferde, Primaten und Großbären nicht mehr neu angeschafft werden dürfen. Festgelegt werden sollten zudem erstmals Anforderungen an die Haltung aller Zirkustiere - etwa an fachkundige Versorgung, Unterbringung und Beschränkungen der Transportdauer.

 

Klöckner betonte: „Wildtiere haben nichts in der Manege verloren.“ Die Blockade des Bundesrats sei deshalb ein Vergehen am Tierschutz. Die Verordnung wäre ein Meilenstein dafür gewesen. „Gefordert wurde dieser Schritt über Jahre, auch vom Bundesrat - nun hat er es aus purer Parteipolitik platzen lassen.“ Mehr Tierschutz erreiche man, wenn man handele. „Diese große Chance hat der Bundesrat vertan.“

Kommunales Wildtierverbot seit 2017 in Stuttgart

Viele Städte haben kommunale Wildtierverbote in Zirkussen beschlossen. So auch der Stuttgarter Gemeinderat, der 2017 beschlossen hatte, dass keine Wildtiere mehr in der Manege geduldet werden sollen. Kommunale Wildtierverbote führen immer wieder zu Auseinandersetzungen vor Gericht – häufig haben sie da keinen Bestand.