Der eigentliche Skandal am Bierzeltsong „Layla“ ist, dass er Puffromantik verbreitet. Das hat keinen Platz in einer modernen geschlechtergerechten Welt, sagt die StZ-Autorin Hilke Lorenz.

Familie/Bildung/Soziales: Hilke Lorenz (ilo)

Um was geht es, wenn halb Party-Deutschland bis hin zum Bundesjustizminister über ein Lied diskutiert? Geht es wirklich um Kunstfreiheit? Nein, das tut es natürlich nicht. Vielmehr geht es darum, dass im Ballermannsong „Layla“ von einer fürsorglichen „Puffmama“ namens Layla, also Geschäftsführerin eines Bordellbetriebs, mit den Worten „schöner, jünger, geiler“ und „Luder“ gesungen wird. Damit wird eine Puffromantik beschworen, die der Realität von 95 Prozent der Frauen in der Prostitution in keiner Weise entspricht.