Kritiker der Corona-Maßnahmen machen ihrem Unmut Luft – so wie am Sonntag in Stuttgart bei einem Autokorso mit Disco-Wagen.

Stuttgart - Die Kritiker der Corona-Maßnahmen werden erneut aktiv. Zu einem Autokorso unter dem Motto „Für die Menschenrechte und für das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland trotz Corona!“ trafen sich einige von ihnen am Sonntag bereits ab kurz nach 10 Uhr am Rand des Cannstatter Wasens mit knapp 30 Privat-Pkw; angemeldet waren sie mit 100 Fahrzeugen.

 

„Die Maßnahmen sind übergriffig. Wir fühlen uns ungerecht behandelt“, sagt der Initiator, der anonym bleiben möchte. Die Frage, ob man zu den Querdenkern rechne, lässt er unbeantwortet, erklärt aber, der Begriff „Querdenker“ sei derart belastet, dass jeder sofort an einen Dummkopf, Verschwörungstheoretiker oder Rechtsradikalen denke. Übrigens sei der Kopf der Querdenker-Bewegung, Michael Ballweg, keineswegs gewillt gewesen, die heutige Aktion zu bewerben. Auf den Spruchtafeln der Umstehenden liest man indes Parolen, die denen der Querdenker nicht unähnlich sind: Impfen sei tödlich, die Meinung manipuliert, die Demokratie in äußerster Gefahr. Ein Mann namens Stefan mit Querdenker-T-Shirt klagt: „Wir werden ins Abseits geschoben. So geht man mit Menschen nicht um.“

Einige Schritte entfernt haben sie rund 15 Polizisten sich um Michael Saur, den Leiter der Verkehrspolizei, versammelt. „Wir kennen den Initiator von früheren Veranstaltungen. Er ist recht zugänglich“, so der Einsatzleiter. „Heute geht es vor allem darum, Kreuzungen frei zu machen.“ Unruhe, außer durch einen am Korso teilnehmenden Lautsprecherwagen, erwarte man nicht. Wie geplant setzt sich der Korso um 11 Uhr in Bewegung. Die Route führt über die König-Karls-Brücke in die City, die Theodor-Heuss-Straße hinunter bis zum Rotebühlplatz. Auf der B10/ B14 Richtung Esslingen erfolgt gegen 12.30 Uhr die Auflösung.