Zwei Spiele, null Punkte, null zu acht Tore. Markus Weinzierl hatte sich seine Anfangszeit beim VfB Stuttgart wohl ganz anders vorgestellt. Schlechter gestartet ist in der Bundesliga-Historie nur ein Trainer – und das ist auch schon 30 Jahre her.

Sport: Gregor Preiß (gp)

Stuttgart - Es ist natürlich viel zu früh, den Stab über Markus Weinzierl, den neuen Trainer des VfB Stuttgart, zu brechen. Selbst nach dem 0:4-Debakel bei der TSG Hoffenheim. Sportvorstand Michael Reschke bekräftigte am Sonntag, eine Niederlage beim Champions-League-Teilnehmer im Prinzip einkalkuliert zu haben. Genauso wie in der Vorwoche gegen Borussia Dortmund. Aber gleich zweimal 0:4 – eine solch desaströse Startbilanz muss ein neuer Trainer erst einmal verdauen.

 

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Vielleicht tröstet es Markus Weinzierl ja, dass es vor ihm schon einmal einen Trainer in der Fußball-Bundesliga gab, dem es noch schlechter erging als ihm. Slobodan Cendic war der Mann, der in der Saison 1987/88 zur Winterpause den abstiegsgefährdeten FC 08 Homburg übernahm. Und bei seiner Premiere – wie bei Weinzierl ein Heimspiel gegen Borussia Dortmund – mit 0:3 baden ging. Eine Woche später ging es zu den Münchner Bayern, wo es für Cendic noch schlimmer kommen sollte: 0:6. Nach einer passablen ersten Hälfte kassierten die Saarländer nach der Pause binnen 25 Minuten fünf Tore. Parallelen zu Weinzierls Start beim VfB sind unweigerlich zu erkennen.

Cendic startete mit null Punkten und 0:9 Toren

Immerhin: Der als Schleifer verschriene Serbe, der zuvor auch schon die Stuttgarter Kickers trainiert hatte, berappelte seine Mannschaft wieder. Im dritten Spiel gab’s beim 1:1 gegen Waldhof Mannheim den ersten Punkt, dem noch weitere folgen sollten. Am Ende der Saison stiegen die Homburger mit vier Punkten Rückstand ans rettende Ufer dennoch ab. Cendic durfte trotzdem weitermachen und war mit dem Club auf dem besten Weg zurück in die Bundesliga, als er drei Spieltage vor Schluss, auf Relegationsplatz drei der zweiten Liga stehend, dann doch entlassen wurde.

Fazit: Weinzierls Horror-Start beim VfB ist zwar eine schwere Hypothek. Cendic und der FC Homburg haben aber bewiesen, dass nach zwei Pleiten noch lange nicht alles verloren ist.