Robert Menasse ist ein ebenso begnadeter Erzähler wie Essayist, vor allem aber ein glühender Europäer. Ein Gespräch über Heimat, die Probleme der rechtsnationalen österreichischen Regierung und die Chancen, die in der Krise liegen.

Kultur: Stefan Kister (kir)

Stuttgart - Vier Jahre hat Robert Menasse in Brüssel recherchiert, um eine der klaffendsten Leerstellen der zeitgenössischen Literatur zu schließen. Noch nie ist die belgische Kapitale und wofür sie steht zum Gegenstand eines Romans geworden. Dabei ist die europäische Einigung für den 63-jährigen Autor das wichtigste politische Projekt unserer Tage. Gerade hat er im ausverkauften Stuttgarter Literaturhaus seinen mit dem Deutschen Buchpreis prämierten Roman „Die Hauptstadt“ vorgestellt. Doch in diesen bewegten Zeiten lässt er es sich nicht nehmen, im Anschluss noch ein paar Fragen zu beantworten.