Verleihung
Die höchste Würde für einen Bürger hat die Stadt Gerlingen am Ende des 19. Jahrhunderts eingeführt. Vor Albrecht Sellner wurden sechs Bürger auf diese Weise geehrt. 1892 wurde Johann Jakob Mitschelen zum ersten Ehrenbürger ernannt. Er war 35 Jahre lang Ortsvorsteher.

 

Künstler
Erst 1957, zwei Jahre vor seinem Tod, wurde der Bildhauer Fritz von Graevenitz zum Ehrenbürger ernannt. An sein Werk erinnert ein Museum beim Schloss Solitude.

Archivar
Otto Schöpfer wurde 1967 der dritte Ehrenbürger, ausgezeichnet für seine Verdienste als Realschuloberlehrer, Stadtarchivar und Maler.

Volksbund
Gottlieb Eisele wurde 1974 zum Ehrenbürger ernannt; er war Begründer und langjähriger Vorsitzender des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge.

Zwei Auszeichnungen
Im Jahr 1983 wurden gleich zwei Männer zu Ehrenbürgern ernannt: Friedrich Schaffert, der sich vorbildlich um Stadtarchiv und Museum gekümmert hatte, sowie Wilhelm Eberhard. Er war seit 1955, also 28 Jahre lang, Bürgermeister gewesen und wurde bei seiner Verabschiedung geehrt.

In der Stadtpolitik müsse man immer wieder Neues wagen, meinte er mit dem Hinweis darauf, dass zur Zeit so viel Abriss und Neuanfang stattfinde wie seit den Sechzigerjahren nicht mehr. Die Kultur sei ihm immer wichtig gewesen – Investitionen in diese seien zwar kurzfristig nicht rentabel, steigerten aber das Wohlbefinden der Bürger. Sein Fazit, so Sellner: Er habe in seiner Arbeit „im Großen und Ganzen einen guten Klang gefunden“. Dann sprach der Geehrte noch einen großen Dank aus, in zwei Richtungen: an seine ehemaligen Mitarbeiter und an seine Frau Heidi – ohne sie „hätte ich ein so schaffiges Leben nicht führen können“.

Dann wurde es sehr vertraut: Sellners Söhne Michael und Jan griffen zur Gitarre und sangen, jeder für sich und die anderen im Saal, eigene Lieder für und über „den Vadder“, mit einer Schau privater Bilder unterlegt. Der eine zählte viele der Begriffe auf, mit denen man den Geehrten titulierte, vom „Gemeinderätler“ und „Zwetschgenschüttler“ über den „Grünteetrinker“ und „Straßenbahner“, den „Konstanzfahrer“ und „Vortragsschreiber“ bis zum „Grossi“ – den Kosenamen für seine vier Enkel. Michael Sellner packte die Kurzform für den Großvater in den Refrain: „Wir nennen ihn den Grossi, den besten Grossi“. Herzergreifend auch, als Jan Sellner den Vater würdigte, auf seine „Heimatverbundenheit und den Blick für draußen“ hinwies. Die Liebe eines Sohnes packte er in ein eigenes schwäbisches Lied. „A Mole, des hot sei Stückle gschafft“, hieß es darin unter anderem. Und zum Schluss, nach dem Trio der Jugendmusikschule mit dem „Blumenwalzer“ von Ernesto Köhler, spielte ganz unverhofft der Musikverein. Natürlich „Happy birthday“ – aber als verswingte und erweiterte Version. Und die 200 Menschen im Saal, die erwiesen sich als ziemlich textsicher. „Zum Geburtstag viel Glück!“

Die Gerlinger Ehrenbürger

Verleihung
Die höchste Würde für einen Bürger hat die Stadt Gerlingen am Ende des 19. Jahrhunderts eingeführt. Vor Albrecht Sellner wurden sechs Bürger auf diese Weise geehrt. 1892 wurde Johann Jakob Mitschelen zum ersten Ehrenbürger ernannt. Er war 35 Jahre lang Ortsvorsteher.

Künstler
Erst 1957, zwei Jahre vor seinem Tod, wurde der Bildhauer Fritz von Graevenitz zum Ehrenbürger ernannt. An sein Werk erinnert ein Museum beim Schloss Solitude.

Archivar
Otto Schöpfer wurde 1967 der dritte Ehrenbürger, ausgezeichnet für seine Verdienste als Realschuloberlehrer, Stadtarchivar und Maler.

Volksbund
Gottlieb Eisele wurde 1974 zum Ehrenbürger ernannt; er war Begründer und langjähriger Vorsitzender des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge.

Zwei Auszeichnungen
Im Jahr 1983 wurden gleich zwei Männer zu Ehrenbürgern ernannt: Friedrich Schaffert, der sich vorbildlich um Stadtarchiv und Museum gekümmert hatte, sowie Wilhelm Eberhard. Er war seit 1955, also 28 Jahre lang, Bürgermeister gewesen und wurde bei seiner Verabschiedung geehrt.

Von Albrecht Sellner handelte die erste Folge unserer Serie „Mensch Strohgäu“. Diesen Text finden Sie hier.