Beim Spiel des VfB beim FC Augsburg geht es zeitweise hoch her. Gleich zweimal greift der Videoschiedsrichter ein – die wichtigen Szenen entscheiden die Stuttgarter aber für sich.

Sport: Gregor Preiß (gp)

Augsburg - Das Spiel war bereits beendet, der Abpfiff ertönt – doch einige Spieler des FC Augsburg zogen noch einmal einen Sprint an. Nicht in Richtung des Stuttgarter Tores, das sie zuvor im Duell mit dem VfB Stuttgart vergeblich bespielt hatten. Ihr Ziel war ein anderes: Schiedsrichter Tobias Stieler. Die Augsburger wollten einen Strafstoß, doch der Hamburger Referee blieb hart – was Holger Badstuber später für die richtige Entscheidung hielt: „Das war kein Elfmeter.“

 

Nach mehr als vier Minuten Nachspielzeit war der Ball noch einmal in den Stuttgarter Strafraum geflogen, Michael Gregoritsch hatte geköpft – und die Kugel war Badstuber, dem Innenverteidiger des VfB, tatsächlich an die Hand gesprungen. Allerdings: aus nächster Nähe. Zudem befand sich Badstubers Hand direkt am Körper vor seinem Bauch. Also: alles korrekt entschieden – wie in allen anderen strittigen Szenen. Von denen es jede Menge gab am Sonntagnachmittag.

Zweimal sogar kam in Augsburg ein Hilfsmittel zum Einsatz, das bei manchem Bundesliga-Beobachter fast schon in Vergessenheit geraten war. In der Winterpause hatten die deutschen Schiedsrichter ja verabredet, den Videobeweis dosierter einzusetzen – und tatsächlich kam der Experte aus der Kölner TV-Zentrale weniger zum Einsatz als noch in der Hinserie. Nun, am sechsten Spieltag nach der Winterpause, gab es erst am Samstag in Köln einen denkwürdigen Einsatz in der Nachspielzeit, in Augsburg wurde zweimal nachgeschaut.

Mario Gomez hätte gerne einen Elfmeter gehabt

Zum ersten Mal in der 37. Minute: VfB-Torhüter Ron-Robert Zieler hatte einen Augsburger Schuss zur Seite abgewehrt, Michael Gregoritsch stand richtig und schob ein – seine Freude hielt aber nur kurz. Dann griff in Köln Christian Dingert ein, der eine Abseitsposition richtig erkannt hatte. „Ich habe das auch ohne Videobeweis gesehen“, meinte Badstuber. Ebenfalls noch in der ersten Hälfte hätte Mario Gomez gerne einen Elfmeterpfiff gehört. Sein Zweikampf mit FCA-Verteidiger Martin Hinteregger wurde ebenfalls überprüft, Stieler sah sich am Spielfeldrand die Szene an und meinte dann: kein Strafstoß. „Das akzeptiere ich“, sagte Gomez, der zwar anderer Meinung war, aber auch erklärte: „Ich bin ein Befürworter des Videobeweises.“ Die Emotionalität im Stadion steigerten diese Szenen dennoch.

Gelb wegen Meckerns gegen Zieler und FCA-Kapitän Daniel Baier. Wildes Reklamieren, zumeist der Augsburger. Viele kleine Fouls, ab der 74. Minute dann auch noch ein Trainer auf der Tribüne – Schiedsrichter Stieler hatte genug von den Beschwerden von FCA-Coach Manuel Baum („Der vierte Offizielle hat nur darauf gewartet, mich runterstellen zu können“) – und am Ende eben das erfolglose Drängen auf einen Elfmeter nach dem Abpfiff. „Es war ein Kampf“, analysierte Holger Badstuber – mit dem besseren Ausgang für den VfB.

In allen wichtigen Szenen.

VfB Stuttgart - 1. Bundesliga

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