Schönes, Ausgefallenes, Witziges, Nützliches, Innovatives, Gewagtes: Von Freitag bis Sonntag hat die Messe für Design, Kunst und Mode, kurz Dekumo, mehr als 8000 Besucher in die ehemalige Mercedes-Benz-Niederlassung in der Türlenstraße gelockt.

Stuttgart - Taschen aus alten Lastwagen-Planen sind längst kein Geheimtipp mehr. Aber aus ausgedienten Turnmatten, in jenem unverkennbaren Blau, das den Mief alter Schulsporthallen in Erinnerung ruft? Diese Taschen gehören zu den vielen Dingen, an denen das Auge auf der zehnten Dekumo hängen bleibt. Von Freitag bis Sonntag hat diese Messe für Design, Kunst und Mode mehr als 8000 Besucher in die ehemalige Mercedes-Benz-Niederlassung in der Türlenstraße gelockt. An gut 120 Ständen konnten sie Schönes, Ausgefallenes, Witziges, Nützliches, Innovatives oder Gewagtes entdecken und kaufen.

 

Da gibt es Schmuck und Kleidung, Mützen und Hüte, Lampen und Taschen – und die Teile aus alten Matten. Der Sportlehrer Michael Traub aus dem Raum Ravensburg stellt nicht nur diese Taschen her, auch andere Sportgeräte nutzt er neu. So wird aus einem Kasten eine Kommode. Am Stand daneben bietet der 27-jährige Wirtschaftsingenieur Julian-Dennis Kutteroff Taschen aus altgedienten Hosen an.

Nachhaltigkeit und faire Produktionsbedingungen

Wie ihnen sind den meisten Ausstellern die Nachhaltigkeit und faire Produktionsbedingungen wichtig. Björn Peters, zusammen mit Oliver Scholz der Messe-Macher, legt aber auch auf die familiäre Atmosphäre Wert, gerade in Abgrenzung zur Internationalen Designmesse Blickfang, die alljährlich in mehreren Städten, darunter auch Stuttgart, stattfindet. So gehören zur Dekomu ein Kinderprogramm und mit 240 bis 400 Euro vergleichsweise niedrige Standgebühren. Das ermögliche es gerade jungen Kreativen zu testen, ob ihre Produktidee ankommt, erklärt Peters.

Für die zehnte Auflage der Messe habe er sich aber mehr Publikumsinteresse erhofft, gesteht Peters, der nun darauf setzt, dass das zehnjährige Bestehen im nächsten Jahr noch einmal einen Schub bringt. Wo die Dekumo nächstes Jahr stattfinden wird – zum Konzept gehört auch die Nutzung leer stehender Gebäude –, steht noch nicht fest. Die Chancen stünden aber gut, dass es noch einmal die Kulturniederlassung Südwest in der Türlenstraße sein wird.