Die Stadt Stuttgart wollte die Besucherzahl bei der Designmesse Blickfang vom 30. Oktober bis 1. November auf je 100 Besucher pro Zeitfenster beschränken. Damit unterlag sie jetzt vor der Verwaltungsgericht. Für die Blickfang gelten die Messestandards: somit können 700 Besucher pro Zeitfenster in die Liederhalle.

Lokales: Sybille Neth (sne)

Stuttgart - Die Design-Messe Blickfang hat mit einem Eilantrag gegen die Anordnung des Amts für öffentliche Ordnung der Stadt Stuttgart geklagt, dass trotz umfassendem Hygienekonzept für die Messe vom 30. Oktober bis 1. November nur 100 Personen pro Zeitfenster erlaubt gewesen wären. Die Anordnung der Stadt widersprach der aktuellen Corona-Verordnung Messen des Landes. Diese sieht sieben Quadratmeter pro Person vor. Die Blickfang erstreckt sich über rund 5000 Quadratmeter Ausstellungsfläche.

 

700 Besucher pro Zeitfenster

Vor dem Verwaltungsgericht der Stadt Stuttgart haben die Blickfang-Messe-Macher am 27. Oktober Recht bekommen. Damit wird die Verkaufsveranstaltung wie der stationäre Einzelhandel behandelt. Pro Zeitfenster mit jeweils drei Stunden können somit maximal 700 Besucher die Liederhalle besuchen.

Die Blickfang-Macher hatten damit argumentiert, dass auf einer Messe die Kontaktdaten aller anwesenden Personen vorhanden sind. Der Kartenverkauf erfolgt ausschließlich online, somit müssen sich alle Besucher registrieren. Auch das Robert Koch Institut sehe professionell veranstaltete Messen nicht als besondere „Treiber“ der Pandemie, so die Blickfang-Initiatoren.

Breite Gänge und Maskenpflicht

Die beiden Blickfang- Messen in Wien und Basel im Oktober hätten gezeigt, dass Besucher, Aussteller und Partner sich verantwortungsvoll verhalten hätten und das Sicherheits- und Hygienekonzept einwandfrei funktioniert habe. Es sei kein einziger Krankheitsfall gemeldet worden, der auf den Besuch der beiden Messen zurückgehe.

Das Sicherheitskonzept der Blickfang wurde in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt und dem Ordnungsamt sowie der Liederhalle erarbeitet. So wurden die Gänge breiter angelegt, damit der Sicherheitsabstand gewahrt werden kann. Auf der gesamten Fläche gilt Mund-Nasen-Schutz-Pflicht, Eingang und Ausgang zur Veranstaltung sind streng getrennt und zahlreiche Desinfektionsspender sind in der Liederhalle platziert. Zusätzliches Personal garantiert die Zugangskontrolle.