Deutschlands größtes Geldhaus schreibt wieder positive Schlagzeilen. Die Deutsche Bank verbucht im zweiten Quartal 2018 einen Gewinn vor Steuern in Höhe von 700 Millionen Euro.

Frankfurt/Main - Die krisengeschüttelte Deutsche Bank rechnet für das zweite Quartal mit einem überraschend hohen Gewinn. Von April bis Juni werde ein Gewinn vor Steuern von 700 Millionen und ein Ergebnis von 400 Millionen Euro erwartet, teilte Deutschlands größte Bank am Montag in Frankfurt mit. Analysten hatten unterm Strich nur mit einem Nachsteuergewinn von 159 Millionen Euro gerechnet. Die Aktie sprang daraufhin um gut 5 Prozent nach oben über die Marke von 10 Euro, der höchste Stand seit Mai.

 

Im ersten Halbjahr will das Geldhaus nun einen Vorsteuergewinn von 1,15 Milliarden Euro erzielen. Die harte Kernkapitalquote, das Polster der Bank gegen Krisen, stieg zudem auf relativ komfortable 13,6 Prozent. Die Ergebnisse seien „ein Beleg für die Stabilität des Geschäfts“, erklärte die Bank. Die kompletten Zahlen legt das Institut, das an den Finanzmärkten unter erheblichem Druck steht, am 25. Juli vor.

Neuer Chef baut das Geschäft um

Unter ihrem neuen Chef Christian Sewing baut die gebeutelte Deutsche Bank ihr Geschäft kräftig um und baut tausende Stellen ab, gerade im schwächelnden Investmentbanking. Das Geldhaus hatte 2017 den dritten Jahresverlust in Folge eingefahren und im ersten Quartal lediglich einen Mini-Gewinn von 120 Millionen Euro erzielt. Sewing, der im April John Cryan abgelöst hatte, will die Zahl der Vollzeitstellen auf deutlich unter 90 000 senken. Dabei sieht sich die Bank auf Kurs: Die Zahl der Vollzeitstellen sei um 1700 auf 95 400 gesunken, hieß es.

Grund für die etwas besseren Zahlen seien unter anderem niedrigere Kosten und die Auflösung kleinerer Rückstellungen für Prozesskosten, wie es weiter hieß. Zudem lagen die Erträge, also die gesamten Einnahmen der Bank, laut der Mitteilung mit 6,6 Milliarden Euro ebenfalls über den Erwartungen der Analysten. Dazu trugen 100 Millionen Euro aus dem Verkauf von Vermögenswerten bei. Außerdem gab es positive Bilanzeffekten.

Aus dem Schneider ist die Bank aber nicht. Im Vergleich zum Vorjahresquartal setzt sich der Abwärtstrend fort: Damals hatte die Bank noch 466 Millionen Euro Gewinn erwirtschaftet. Auch sanken die Erträge im Handelsgeschäft mit Wertpapieren weiter.