Vier Spiele in Folge waren die Bietigheim Steelers in der Deutschen Eishockey Liga ungeschlagen, dann riss der Faden gegen die Grizzlys Wolfsburg. Dennoch steht der Aufsteiger gut da.

Sport: Jürgen Kemmner (jük)

Ausgerechnet zum Jubiläum von Kapitän Constantin Braun ist die kleine Erfolgsserie der Bietigheim Steelers gerissen. Der Ex-Nationalspieler wurde vor der Partie am Mittwochabend gegen die Grizzlys Wolfsburg in der Egetrans-Arena geehrt und erhielt von Steelers-Geschäftsführer Volker Schoch für seinen 700. Einsatz in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) ein großes gerahmtes Poster. Die Grizzlys dagegen machten keinem Bietigheimer Geschenke, sie entführten mit einem 4:0(0:0, 2:0, 2:0)-Erfolg alle drei Punkte von der Enz – und fügten den Steelers damit die erste Niederlage nach vier Siegen in Folge zu. „Ich muss dem Team trotzdem großen Respekt zollen“, sagte Co-Trainer Fabian Dahlem, „für das, was es innerhalb der letzten 24 Stunden geleistet hat. Das war sehr gut und ich bin stolz auf die Jungs.“ Am Dienstagabend hatte der DEL-Neuling die Düsseldorfer EG in einer Energieleistung vor eigenem Publikum in der Egetrans-Arena mit 4:3 geschlagen.

 

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Die Partie gegen den Vizemeister aus Wolfsburg war früh entschieden, obwohl die Steelers auch ihre Torchancen besaßen und nie aufgaben. Anthony Rech (30.), Tyler Gaudet (38.), Gerrit Fauser (41.) und Spencer Machacek (59./ins leere Tor) beendeten die kleine Siegesserie des streitbaren DEL-Neulings. „Wir wussten, dass Bietigheim alles reinwirft“, sagte Wolfsburgs Goalie Dustin Strahlmeier, „die Steelers hatten ihre Chancen, doch wir haben glücklicherweise das 2:0 gemacht, als sie am Drücker waren.“ Und Gäste-Coach Mike Stewart räumte ein, dass das klare Ergebnis „nicht dem Spielverlauf entspricht“ und bedankte sich beim starken Strahlmeier. Für den Aufsteiger ist die Eishockey-Welt trotz der deutlichen Niederlage noch weitgehend in Ordnung. Der zu Saisonbeginn als Absteiger Nummer eins gehandelte Club steht noch immer auf Rang zehn, der sogar zur Teilnahme an den Pre-Play-offs berechtigen würde.

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Wobei freilich die Verantwortlichen den Tag nicht vor dem Abend loben, vor allem Geschäftsführer Schoch betont immer wieder, dass erst „zum Schluss abgerechnet wird“ und es dann wichtig sei, nicht auf dem letzten Tabellenplatz zu stehen. Dass dafür die Quotientenregel (Punkte geteilt durch Spiele) angewandt wird, weil nicht alle Hauptrundenpartien wegen Terminenge ausgetragen werden können, ist Schoch kein Dorn im Auge. „Wir haben uns alle vor der Saison darauf geeinigt und nun müssen wir das so akzeptieren“, sagte der Steelers-Manager. Der (Nachhol-)Spielplan der DEL ist wegen Corona-bedingten Spielausfällen eng getaktet: Bereits an diesem Freitag müssen die Bietigheimer bei Adler Mannheim ran, am Sonntag geht es in der Egetrans-Arena gegen die Panther aus Augsburg.