Franziska Wildfeuer ist auf der Liste der Fifa-Schiedsrichterinnen für Bibiana Steinhaus (Karriereende) nachgerückt. Die Bayerin kennt die Eigenheiten auf dem Fußballplatz von Frauen und Männern.

Stuttgart - Eine gefühlte Ewigkeit war Bibiana Steinhaus die deutsche Vorzeige-Schiedsrichterin, die Vorreiterin aller Frauen an der Pfeife auf dem Fußballplatz. Doch mittlerweile hat die 42-Jährige ihre Schiri-Klamotten abgelegt und eingemottet sowie ihren Ex-Kollegen Howard Webb geheiratet. Also musste eine Nachfolgerin her, und sie wurde natürlich zügig gefunden. Franziska Wildfeuer vom VfB Lübeck ist die neue deutsche Schiedsrichterin der internationalen Spitzenklasse, die den Status eines Fifa-Referees erhalten hat. Sie ist 27 Jahre alt, wurde in Viechtach in Bayern geboren, sie arbeitet als selbstständige Physiotherapeutin und lebt mit ihrer Partnerin in Bad Schwartau bei Lübeck.

 

Bei den Frauen darf sie Länderspiele leiten sowie Partien in der Bundesliga, bei den Männern hat sich Franziska Wildfeuer bislang bis in die Regionalliga hochgearbeitet – es gibt also noch etwas Luft nach oben, genauer gesagt: noch drei Spielklassen bis in die Beletage. Aber schon jetzt hat die Bayerin einen Unterschied zwischen den Geschlechtern im Fußball erkannt. „Mein Gefühl ist, dass ich mit Männern mehr kommuniziere. Frauen sind nicht so greifbar, weil sie im Kopf schneller bei der nächsten Spielsituation sind“, stellte sie kürzlich fest, „Männer nehmen die Dinge, die ich sage, mehr an.“ Und noch etwas ist Franziska Wildfeuer in ihrer Doppelkarriere an der Pfeife aufgefallen: „Frauen liegen nicht so lange am Boden wie Männer.“ Also sind Frauen entweder härter im Nehmen oder sie schauspielern nach einem Foul nicht so intensiv. Aber wieso „oder“? Wahrscheinlich trifft beides zu.