Der Deutsche Wetterdienst muss einen neuen Hitzerekord für Baden-Württemberg widerrufen. Was steckt dahinter? Und was bedeutet das für die Wetterstation in Bad Mergentheim?

Digital Desk: Simon Koenigsdorff (sko)

Etwa 24 Stunden lang sah es nach einem neuen Temperaturrekord aus. Am Mittwochnachmittag meldete der Deutsche Wetterdienst (DWD) mit 40,3 Grad an der Wetterstation Bad Mergentheim-Neunkirchen eine derart große Hitze, wie sie in Baden-Württemberg noch nie zuvor in die amtliche Statistik eingegangen war. Doch schon am Donnerstagabend musste der DWD die vorläufige Rekordmeldung wieder zurückziehen: Man habe den Standort der Wetterstation geprüft und sei zu dem Schluss gekommen, dass die hohe Temperatur wegen naher Gebäude und dichter Vegetation in der Umgebung bei schwachem Wind „nur für eine sehr lokale Umgebung repräsentativ“ gewesen sei.

 

Schon tags zuvor, am Mittwoch, hatten Nutzer des sozialen Netzwerks Twitter den Wetterdienst darauf hingewiesen, dass die Werte aus Bad Mergentheim womöglich verfälscht sein könnten – Bilder aus einem Internetforum für Wetterfans hatten das nahegelegt. Dennoch will der DWD an der ehrenamtlich betriebenen Station festhalten, auf Rekordmessungen dort aber verzichten. Vorhersagen oder Mittelwerte seien nicht betroffen. „Das stellt die Stationsqualität nicht infrage“, betont Sprecher Uwe Kirsche. Das Ziel des Messnetzes sei, die Temperatur im Umkreis von 20 Kilometern abzubilden.

Wie geht es mit der Wetterstation weiter?

Nichtsdestotrotz wurden am Mittwoch Rekorde gebrochen: Über 40 Grad unter anderem in Hamburg, so heiß war es so weit nördlich in Deutschland noch nie. Eine Hitze, wie die Klimakrise sie häufiger macht.