Und auch in diesem Jahr kamen zwei der drei Teams aus Baden-Württemberg. Das Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme, Freiburg, und kooperierende Firmen aus Freiburg und Heilbronn sind mit einer neuartigen und effizienten Solarzellenkonstruktion im Rennen. Die Daimlerforschung aus Sindelfingen punktete mit Sicherheitskonzepten für Passanten und andere Verkehrsteilnehmer im Straßenverkehr. Und Forscher der Universität Dresden gelang es, aus Plastik - also organischen Materialien - Halbleiter und damit Leuchtdioden und Solarzellen zu bauen.

 

Wulff erwies sich auch als Mann mit Gespür für die Situation, der eine Schieflage erkennt, einordnet und austariert: Als der Bundespräsident mit allen Nominierten und Schülern zum Gruppenfoto auf die Bühne trat, sprach das Männer-Frauen-Verhältnis von 10:1 Bände. Der Bundespräsident erkannte die peinliche Situation und kommentierte, dass dies gewiss nicht dem aktuellen Interesse der Frauen und Mädchen an Wissenschaft und Technik entspreche. Vielmehr sehe er Frauen auch auf wissenschaftlichen Karrierewegen im Kommen. Das bunte Treiben auf der Ideenexpo unterstreicht das: Schülerinnen experimentieren dort genauso engagiert wie Schüler.

Auch auf einem anderen Feld setzte Wulff Akzente: Das Ringen um die besten Ideen würde ein geistiges Klima benötigen, in dem Gewohntes in Frage gestellt werden dürfe. "Wir sollten Querdenker nicht als Querulanten abstempeln, sondern zuhören, was sie zu sagen haben", sagte Wulff. Fortschritt bedeute immer auch einen Bruch mit Altem und Bewährtem. Die großen Probleme unserer Zeit, der Klimawandel, der Verbrauch endlicher Rohstoffe und Energieträger bis hin zur Luft- und Wasserverschmutzung ließen sich nicht nur mit mehr Technik oder raffinierterer Technik lösen. Auch Ideen, mit weniger auszukommen, müssten geprüft werden. Wulffs Anliegen: "Weniger Technik, weniger Energie, weniger Abfall, und dafür Ideen, wie wir besser zusammenleben und unsere Gesellschaft zum Vorteil aller gestalten können."