„Fridays for Future“ hat erneut zum globalen Klimastreik aufgerufen: Am Freitag soll es allein in Deutschland an mehr als 400 Orten Kundgebungen und Demonstrationen geben.

Berlin - Die Klimabewegung „Fridays for Future“ hat für Freitag erneut zum globalen Klimastreik aufgerufen. Zwei Tage vor der Bundestagswahl soll es allein in Deutschland an mehr als 400 Orten Kundgebungen und Demonstrationen geben. „Fridays for Future“-Aktivistin Luisa Neubauer forderte von der kommenden Bundesregierung einen Klimaschutz, der radikaler sein müsse, „als jemals zuvor angedacht“. Derweil äußerte sich der Deutsche Lehrerverband kritisch über die Teilnahme von Schülerinnen und Schülern an den Protesten.

 

Neubauer sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitag): „Man wird nach der Wahl versuchen Ausreden zu suchen, warum man konsequenten Klimaschutz doch nicht umsetzen kann.“ Dabei sei längst bekannt, dass breite Mehrheiten hinter dem Klimaschutz stünden: „Die Politik ignoriert die wissenschaftlichen Warnungen auch im Jahr 2021, aber uns auf der Straße kann sie nicht ignorieren.“

Auch Greta Thunberg wird erwartet

Die Aktivistinnen und Aktivisten wollen mit dem Klimastreik kurz vor der Bundestagswahl den Druck auf die Parteien erhöhen, die Klimakrise ernst zu nehmen.

In Berlin sind nach Angaben der Polizei 20.000 Menschen für eine Demonstration im Regierungsviertel angemeldet. Erwartet wird auch die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg.

Der Deutsche Lehrerverband warnte davor, die Schulpflicht zugunsten politischer Aktionen wie dem Klimastreik aufzuheben. Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger begründete dies im „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Freitag) mit einer Gefährdung der politischen Neutralität des Staates, der für den Schulbetrieb verantwortlich sei.

Zeichen könnten gesetzt werden „ohne dafür den Unterricht zu schwänzen“

Es stelle sich ansonsten die Frage, für welche politischen Aktionen man schulfrei bekommen würde und für welche nicht, erklärte Meidinger. „Die Schule darf nicht zwischen ‚guten’ erlaubten und ‚schlechten’ unerlaubten Aktionen unterscheiden.“

Meidinger verwies darauf, dass auch in der Schule Zeichen gegen den Klimawandel gesetzt werden könnten - „ohne dafür den Unterricht zu schwänzen“. Als Beispiele nannte er Engagement von Kindern und Jugendlichen in schulischen Arbeitsgruppen, Aktionen im Unterricht und Schuldebatten.