Politisch, wirtschaftlich, militärisch: Deutschlands Engagement auf dem Kontinent ist vielfältig. Ebenso wie die Probleme der afrikanischen Länder.

Berlin - Nachdem die Bundeskanzlerin auf dem Flughafen der senegalesischen Hauptstadt Dakar gelandet war, spielte die auf dem Rollfeld aufgebaute Militärkapelle nicht nur die beiden Nationalhymnen. Sie schmetterte auch den deutschen Hit „Schöne Maid, hast Du heut für mich Zeit“. Das war im August vergangenen Jahres. Seitdem hat Angela Merkel (CDU) noch mehrfach Afrika besucht, zuletzt Anfang Mai, um zu signalisieren: Deutschland nimmt sich Zeit für den Nachbarkontinent. Die Bundesregierung hat erkannt, dass die politische, wirtschaftliche und klimatische Entwicklung in Afrika auch enorme Bedeutung für Deutschland und Europa hat. Besonders seit den großen Flüchtlingsbewegungen im Jahr 2015 nimmt die deutsche Politik Afrika stärker in den Fokus. Das Durchschnittsalter der Menschen in Afrika ist niedrig, Prognosen zufolge könnte sich die Anzahl der Bewohner innerhalb der nächsten drei Jahrzehnte verdoppeln. „Dann stellt uns das vor riesige Herausforderungen“, sagte Entwicklungsminister Gerd Müller kürzlich. Erforderlich seien daher nicht nur ausreichend Nahrungsmittel, sondern auch genügend Jobs. Schon heute leide Afrikas Jugend unter Arbeits- und Perspektivlosigkeit, die zu Gewalt, Drogenproblemen und Flucht führen. „Deshalb ist es auch unsere Aufgabe, weiter und verstärkt in afrikanischen Ländern zu investieren“, fügte der CSU-Politiker hinzu.