Das DHB-Pokal-Achtelfinalspiel gegen den THW Kiel verloren, aber Sympathien gewonnen: Die Zweitliga-Handballer der SG BBM Bietigheim können trotz des 28:35 mit ihrer Leistung zufrieden sein – das macht Mut für die Liga.

Sport: Jürgen Frey (jüf)

Die Welle der Begeisterung, die kurz vor Schluss durch die EgeTrans-Arena schwappte, war für Bastian Spahlinger die Bestätigung: „Das war heute ein Handballfest, unsere Mannschaft hat ein Riesenspiel gemacht“, sagte der Geschäftsführer von Zweitligist SG BBM Bietigheim nach dem 28:35 (14:18) im DHB-Pokal-Achtelfinale gegen den THW Kiel.

 

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Wer die beiden Trainer betrachtete, der hatte die Ausgangslage vor Augen: Auf der einen Seite der lockere Iker Romero, der meistens ein Lächeln auf den Lippen hatte und mit dem Außenseiter nichts zu verlieren hatte. Auf der anderen Seite der angespannte, ernste, nervös wirkende THW-Coach Filip Jicha, der nach der 23:36-Derby-Klatsche in Flensburg angeschlagen nach Bietigheim gekommen war.

4018 Zuschauer sehen Blitzstart

Und die Miene von Jicha hatte sich nach fünf Minuten weiter verfinstert: Der deutsche Rekordmeister und Pokal-Titelverteidiger lag mit 0:3 hinten. Die 4018 Zuschauer johlten vor Begeisterung. Doch mit fünf schnellen Toren in Folge sorgten die Kieler für standesgemäße Verhältnisse.

Die SG BBM wehrte sich weiter tapfer, blieb beim 14:18 zur Pause noch in Lauerstellung. Die SG kam sogar noch näher und hatte beim 22:24 (43.) zweimal die Chance auf ein Tor ranzukommen – es gelang nicht. Der THW dagegen nutzte danach seine Möglichkeit eiskalt und brachte den Sieg, wenn auch ohne zu glänzen, sicher heim. „Das war ein typisches Pokalspiel, die SG hat ein starkes Team, doch am Ende konnten wir uns auf unsere starken 15 Minuten verlassen“, sagte THW-Kapitan Domagoj Duvnjak.

Reinkind bester Werfer

Er war nach Harald Reinkind (8) mit sieben Toren bester Werfer seines Teams. Für die SG trafen Christian Schäfer (6/4) und Jonathan Fischer (5) ) am besten. „Das macht Mut für die Liga“, sagte Spahlinger – und keiner konnte ihm nach diesem Auftritt widersprechen.