Zu oft bleiben Nerven- und Gefäßschäden bei Diabetes-Patienten unbemerkt. Experten warnen vor dem Welt-Diabetestag vor den gravierenden Folgen. Denn die Amputationsrate ist noch immer zu hoch. Was können Betroffene tun?

Stuttgart - Horst Bemsel dreht seine Runde am Neckar entlang. „Es läuft wieder“, sagt der 78-Jährige und zeigt sein verschmitztes Lächeln. Noch im Sommer sah es so aus, als ob der Stuttgarter Rentner seine Spaziergänge aufgeben müsste. Er hatte er mit einer offenen Stelle am Zehen zu kämpfen gehabt. „Die Wunde wollte einfach nicht heilen.“ Als er endlich zum Arzt ging, war es – wie dieser sagte – höchste Eisenbahn. Denn Bemsel ist Diabetiker, er hat den Typ 2, den sogenannten Alterszucker. Kleine Wunden können da gravierende Folgen haben: Das Gewebe an Bemsels Zeh begann schon abzusterben.