Für die rebellischen Studenten von 1968 war Ökologie noch ein Fremdwort. Ihre Protestkultur hat der Umweltbewegung jedoch den Weg geebnet. Der Zeitgeist war utopisch und technikskeptisch zugleich.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Armin Käfer (kä)

Stuttgart - Auf den Transparenten der rebellischen Studenten von 1968 waren keine Sonnenblumen zu sehen. Dafür die Köpfe von Mao Tse-tung und Ho Chi Minh. Die Sturmtruppen der außerparlamentarischen Opposition, wie das seinerzeit hieß, pinselten geballte Fäuste, Sowjetsterne, Hammer und Sichel oder Ausdrücke wie „Solidarität“ und „Vietkong“ auf die Leintücher, die sie bei ihren Demonstrationen mitschleppten. Begriffe wie Umweltschutz oder Nachhaltigkeit kamen in ihrem politischen Wörterbuch noch nicht vor.