Finnen lieben Wettkämpfe. Auch wenn es um nichts geht wie beim Gummistiefel-Weitwerfen, Dauer-Saunieren oder Winterschwimmen. Was zählt sind Spaß und Geselligkeit.

Wochenend-Magazin: Markus Brauer (mb)

Helsinki - Finnland ist berühmt für seine freundlichen Ureinwohner (5,5 Millionen), mega-heiße Saunen (mehr als 1,5 Millionen im Land), stille Seen (mehr als 60 000), kalte Winter (ab minus 20 Grad Celsius Minimum), Rentierherden (allein in Lappland in Nord-Finnland mehr als 200 000 domestizierte Tiere) und Wälder (waldreichstes Land Europas: 86 Prozent der finnischen Landfläche sind bewaldet).

 

Am berühmtesten sind die stolzen und spielverliebten Finnen allerdings auf ihre irren Sportwettbewerbe. In unserer Bildergalerie stellen wir einige der verrücktesten Meisterschaften aus Finnlands Geschichte und Gegenwart vor.

Bilderband über finnische Sportbegeisterung

Der finnische Ethnologe und Gymnastiklehrer Maximilian Stejskal (1906-1991) hat sich im Rahmen seiner Doktorarbeit mit Volkswettspielen der männlichen Landbevölkerung Finnlands zu Beginn des 20. Jahrhunderts beschäftigt. Zwischen 1929 und 1937 und nochmals 1948 verbrachte er jeweils mehrere Wochen in Süd- und Ostfinnlands und fotografierte schon damals kaum mehr praktizierte Spiele.

Während seiner Feldforschung legte Stejskal eine riesige Sammlung an, die aus Reiseberichten und Beschreibungen mit mehr als 2000 Zeichnungen und 433 Fotografien besteht. Aus diesem unschätzbaren völkerkundlichen Material hat der Schweizer Verlag Edition Patrick Frey das grandiose, opulent bebilderte Buch „Folklig idrott“ zusammengestellt. einige der historischen Fotos stellen wir vor.

Folklig idrott. Mit Fotografien von Maximilian Stejskal und Texten von Marie-Isabel Vogel und Alain Rappaport, Edition Patrick Frey, Zürich 2016. 112 Seiten broschiert mit 98 Abbildungen, 52 Euro.