Die Terrorgefahr durch muslimische Extremisten ist kein mehr Randphänomen in Deutschland. Tagtäglich stoßen die Ermittler auf neue Fälle. Im laufenden Jahr hat die Bundesanwaltschaft mehr als 700 Terrorverfahren gegen einschlägig Verdächtige eröffnet.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Armin Käfer (kä)

Stuttgart - Zuletzt hatte die Generalbundesanwaltschaft vor allem mit sogenannten Terrorbräuten zu schaffen: Das sind Frauen, die gezielt nach einem Kämpfer in Diensten des Terrornetzwerks Islamischer Staat (IS) suchen, um ihn zu heiraten und so den Dschihad zu unterstützen – den Heiligen Krieg. Eine solche Frau wurde erst vor wenigen Tagen verhaftet: Am Düsseldorfer Flughafen klickten für die 46 Jahre alte Mine K. die Handschellen. Die Kölnerin besitzt einen deutschen Pass, ihre Vorfahren kommen aus der Türkei. Nachdem sie Politikwissenschaft studiert hatte, radikalisierte sich die Frau, verließ ihren Ehemann und suchte sich mittels Facebook einen neuen Partner, den sie dann via Skype heiratete: einen türkischen IS-Guerilla aus Herford. Mine K. zog in den Irak. In sozialen Netzwerken soll sie für den IS geworben und auch eine Schülerin aus Sachsen-Anhalt rekrutiert haben. Nach anderthalb Jahren unter der Fuchtel ihres Dschihadisten hielt die Frau es nicht mehr aus, setzte sich in die Türkei ab und reiste schließlich zurück nach Deutschland.