Die Flutkatastrophe droht in Vergessenheit zu geraten, obwohl noch immer Helfer gebraucht werden. Sie tun weit mehr, als nur Schutt wegzutragen. Sie sind Mutmacher, wie ein Beispiel aus dem Land zeigt.

Familie/Bildung/Soziales: Hilke Lorenz (ilo)

Dernau - Während im Aachener Dom der zentrale Gedenkgottesdienst für die Opfer der Flutkatastrophe stattfindet, sitzt Pierre Sebastian dort, wo er die Nacht vom 14. auf den 15. Juli erlebt hat: im Obergeschoss der Schreinerei Die Holzwürmer in Dernau. Sebastian ist hier Werkstattleiter. Außerdem ist er Kommandant bei der freiwilligen Feuerwehr. Ehemann, Sohn, Bruder, Neffe ist er auch noch. Wie so viele im Katastrophengebiet erlebt er das Grauen in verschiedenen Rollen – als Helfer und als Betroffener. Seit dem 14. Juli hat er sieben Kilo abgenommen und schläft höchstens fünf Stunden pro Nacht. Sebastian, ein drahtiger Mann, der mit hohem Tempo erzählt, ist im Dauereinsatz. Der Tag hat noch immer viel zu wenig Stunden.