Was war am Montag an den Börsen los und weshalb fielen die Aktien so massiv? Ein Überblick zu den wichtigsten Kursen und Papieren.

Nervöse Anleger haben am Montag an den New Yorker Börsen für eine Berg- und Talfahrt mit positivem Endergebnis gesorgt. Neben Zins- und Inflationssorgen hielten zunehmende geopolitische Befürchtungen den US-Aktienmarkt zunächst auf Talfahrt. Auf dem tiefsten Niveau des Dow Jones Industrial seit Anfang April griffen mutige Anleger bei 33 150 Punkten dann aber wieder zu. Der Leitindex holte einen Spitzenverlust von mehr als drei Prozent noch vollständig auf.

 

Mit einem Schlussspurt schaffte es der Dow Jones Industrial letztlich sogar noch mit 0,29 Prozent ins Plus, indem er bei 34 364,50 Punkten aus dem Handel ging. Im Vergleich zum Tagestief hatte er damit etwa 1200 Zähler wieder zurückgewonnen. Der marktbreite S&P 500 ging 0,27 Prozent höher bei 4410,13 Punkten ins Ziel, der technologielastige Nasdaq 100 erholte sich um 0,49 Prozent von seinem Kursrutsch der vergangenen Tage. Er schloss bei 14 509,58 Zählern.

Warum fielen die Kurse so massiv?

Neben der hohen Inflation und damit einhergehenden Erwartung schneller steigender Zinsen galt am Montag vor allem der Ukraine-Konflikt als wachsende Belastung. Im Verlauf allerdings fassten sich die Anleger ein Herz. Im Späthandel gewann die Erholung noch an Fahrt, als bekannt wurde, dass sich Vertreter Russlands und der Ukraine am Mittwoch zu Gesprächen in Paris treffen wollen. Was die Geldpolitik betrifft, blicken die Anleger ebenfalls gespannt auf den Mittwoch, wenn neue Äußerungen der US-Notenbank Fed im Rahmen des Zinsentscheids erwartet werden.

Unter den Einzelwerten war der Dow im Frühhandel zeitweise ganz ohne Gewinner ausgekommen, am Ende jedoch lag fast die Hälfte der Mitglieder über der Gewinnschwelle. Die Aktien der Baumarktkette Home Depot führten den Leitindex mit einem Anstieg um 4,2 Prozent an. Sie profitierten damit wohl von allgemeiner Branchenfantasie, die einherging mit Übernahmespekulationen um den Einzelhändler Kohl’s.

Dessen Papiere gingen am Montag mit einem Kursplus von mehr als einem Drittel durch die Decke. Die Handelskette bestätigte zu Wochenbeginn den Eingang mehrerer Schreiben von Übernahmeinteressenten. Zuvor hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg am Wochenende unter Berufung auf Kreise berichtet, eine Gruppe von Finanzinvestoren biete rund neun Milliarden US-Dollar.

Wandel bei den Technologiewerten

Auch unter den zuletzt abgestraften Technologiewerten wandelte sich das Bild. Die Titel des Softwarekonzerns Salesforce schafften es letztlich im Dow mit mehr als zwei Prozent ins Plus. Mit einem knappen Anstieg um 0,1 Prozent galt dies auch für Microsoft, von dem Software-Riesen werden am Dienstag nachbörslich mit Spannung die Quartalszahlen erwartet.

Mit Zahlen können im Wochenverlauf auch Tesla, Apple und Intel aufwarten. Hier schafften es die Papiere aber nicht ganz, ihre Verluste aufzuholen. Die Tesla-Titel erholten sich zwar deutlich von ihrem tiefsten Niveau seit Mitte Oktober, am Ende stand aber noch ein Kursverlust von 1,5 Prozent zu Buche. Apple-Papiere verloren noch ein halbes Prozent und die von Intel rund 0,2 Prozent.

Das war bei Netflix los

Ähnliches galt auch für die Titel von Netflix: Mit einem Abschlag von letztlich 2,6 Prozent knüpften sie an ihren Kurseinbruch vom Freitag wegen eines besonders enttäuschenden Abonnenten-Ausblicks an. Die letzten Kursgewinne seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 gehen damit bei dem Streaming-Anbieter, dessen Geschäfte in Lockdown-Zeiten beflügelt worden waren, nach und nach verloren.

An der Nasdaq zogen die schon länger abgestraften Papiere von Peloton, einem weiteren ehemaligen Corona-Profiteur, jedoch um fast zehn Prozent an. Als Triebfeder galt hier ein Bericht über den Brief eines aktivistischen Aktionärs, der den Rücktritt des Unternehmenschefs und einen Verkauf des Fitness-Ausrüstungskonzerns fordere.

Auf und Ab beim Euro

Der Euro hatte am Montag auch ein Auf und Ab hinter sich. Zeitweise unter die Marke von 1,13 US-Dollar gefallen, notierte die Gemeinschaftswährung zuletzt bei 1,1328 Dollar. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1304 (Freitag: 1,1348) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8846 (0,8812) Euro.

US-Staatsanleihen profitierten erst von ihrem Status als sicherer Hafen, am Ende aber gab der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) um 0,1 Prozent auf 128,19 Punkte nach. Die Rendite für zehnjährige Staatspapiere stieg im Gegenzug auf 1,77 Prozent.