Normalerweise ist am Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühling Ostern. Doch in diesem Jahr gilt diese Regel nicht. Und am Monatsende werden die Uhren umgestellt.

Stujttgart - Die Sonne wandert am aufsteigenden Ast ihrer Jahresbahn durch den Tierkreis. Am 12. wechselt sie aus dem Sternbild Wassermann in das der Fische. Am 20. März überschreitet sie um 22.58 Uhr den Himmelsäquator und wechselt auf die Nordhalbkugel des Himmelsgewölbes. Dieser Zeitpunkt markiert den Frühlingsbeginn, die Tagundnachtgleiche. Nach dem 20. sind in unseren Breiten die Tage wieder länger als die Nächte. Der Schnittpunkt von aufsteigender Sonnenbahn und Himmelsäquator wird auch Widderpunkt genannt. Denn er ist der Beginn des Tierkreiszeichens Widder.

 

Knapp vier Stunden nach dem astronomischen Frühlingsbeginn tritt die Vollmondphase ein. Der Mond steht am 21. um 2.43 Uhr morgens im Sternbild Jungfrau der Sonne genau gegenüber. Eine bekannte Regel lautet: Der erste Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühling ist der Ostersonntag. Doch das stimmt in diesem Jahr nicht. Ein Blick in den Kalender zeigt: Ostersonntag fällt nicht auf den 24. März, sondern auf den 21. April. Man spricht daher auch von einer Osterparadoxie.

Rechenvorschrift aus dem Jahr 325

Die Regel, Ostern am Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond zu feiern, wurde im Jahr 325 auf dem Konzil von Nicaea beschlossen. Um den Ostertermin zu bestimmen, wurde eine Rechenvorschrift namens „Computus paschalis ecclesiaticus“ ersonnen. Dabei wird berücksichtigt, dass sich die Mondphasen nach 19 Jahren zum selben Datum wiederholen. Der so kalkulierte zyklische Vollmond kann jedoch vom wahren astronomischen Vollmondzeitpunkt um einen Tag abweichen. Außerdem legte man auf dem Konzil als Frühlingsbeginn den 21. März fest – ohne Uhrzeit. Somit ist der erste Vollmond nach dem 21. März in diesem Jahr Freitag, der 19. April. Der folgende Sonntag, 21. April, ist daher der Ostersonntag. Letztmals kam es 1962 zu einer Osterparadoxie. Die nächste wird 2038 eintreten, es sei denn, man fixiert das Osterdatum und feiert das Osterfest jedes Jahr am zweiten Sonntag im April, wie mehrfach schon vorgeschlagen wurde.

Neumond tritt bereits am 6. um 17.04 Uhr ein. Zwei Tage vorher befindet sich der Mond mit 406 690 Kilometer Distanz in Erdferne. In der Nacht vom 12. auf 13. wandert der zunehmende Halbmond durch das Goldene Tor des Tierkreises im Sternbild Stier. Seinen erdnächsten Bahnpunkt passiert der Mond am 19. abends, wobei ihn 359 380 Kilometer von uns trennen.

Merkur am Abendhimmel

Der flinke Merkur kann zu Monatsbeginn noch am Abendhimmel tief im Westen eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang gesehen werden. Nach dem 4. März wird man vergeblich nach dem sonnennächsten Planeten Ausschau halten. Mars ist nach wie vor in der ersten Nachthälfte vertreten. Nach Einbruch der Dunkelheit sieht man ihn am Westhimmel. Am 23. verlässt er das Sternbild Widder und tritt in das Sternbild Stier. Ende März zieht der rote Planet südlich am Siebengestirn, dem Sternhaufen der Plejaden, vorbei. Eine halbe Stunde vor Mitternacht geht Mars unter.

Der Morgenhimmel ist bestückt mit hellen Planeten. Allen voran die strahlende Venus. Am 3. erhält sie Besuch von der schmalen Sichel des abnehmenden Mondes. Der Venusaufgang erfolgt Anfang März kurz vor 6.30 Uhr morgens, zu Monatsende eine halbe Stunde früher. Jupiter im Sternbild Schlangenträger ist ebenfalls am Morgenhimmel vertreten. Der Riesenplanet geht immer früher auf und wird allmählich zum Planeten der zweiten Nachthälfte. Saturn im Schützen kann ebenfalls am Morgenhimmel knapp über dem Südosthorizont gesehen werden. Sein Ring ist allerdings nur mit einem Fernrohr zu erkennen.

Morgendliche Planetenparade

Ende März bis Anfang April zieht der abnehmende Mond an der morgendlichen Planetenparade vorbei. Zunächst begegnet er Jupiter am 27., zwei Tage später passiert er Saturn und am 2. April erreicht er Venus.

Den Westhimmel nehmen noch die Wintersternbilder ein. Orion und Sirius im Großen Hund stehen kurz vor dem Untergang. Der Stier mit dem roten Stern Aldebaran ist weit im Westen zu sehen. Höher noch stehen die Zwillinge mit den Dioskuren Kastor und Pollux. Der Kleine Hund mit seinem Hauptstern Prokyon hält sich im Südwesten auf. Die Kassiopeia, auch bekannt als Himmels-W, ist herabgesunken, während hoch im Nordosten – fast schon im Zenit – der Große Wagen hilft, den Polarstern zu finden.

Der Krebs hat seinen Gipfel hoch im Süden erklommen und krabbelt eben durch den Meridian. Dem Krebs folgt im Tierkreis der Löwe. Während der Krebs in lichtüberfluteten Städten kaum zu sehen ist, da er sich nur aus lichtschwächeren Sternen zusammensetzt, ist der markante Löwe als Leitsternbild des Frühlingshimmels gut auszumachen. Ein großes Sternentrapez stellt den Rumpf, ein kleineres, aufgesetztes den Kopf dieses königlichen Tieres dar. Der Löwe ist Mitglied des Tierkreises. Vom 11. August bis 17. September wandert die Sonne durch dieses Sternbild. Der hellste Stern im Löwen heißt Regulus, was kleiner König bedeutet. Er ist eine heiße, bläuliche Sonne in 77 Lichtjahren Entfernung. Jedes Jahr am 23. August zieht die Sonne am Königsstern im Löwen vorbei.

Am Sonntag, 31. März, beginnt die Mitteleuropäische Sommerzeit. Um 2 Uhr werden die Uhren um eine Stunde vorgestellt.