In „Borowski und die Angst der weißen Männer“ geriet das Kieler Team an frustrierte Machos. War das Anschauen einen Sonntagabend wert?

Kiel - Was taugt „Borowski und die Angst der weißen Männer“? Der neue „Tatort“ aus Kiel in unserem Schnellcheck.

 

Die Handlung in zwei Sätzen Der Mordverdacht gegen den kontaktgestörten Mario (Joseph Bundschuh) führt in „Borowoski und die Angst der weißen Männer“ zu einem Netzwerk der komplexzerfressenen Frauenhasser. Das Kieler Team Borowski (Axel Milberg) und Sahin (Almila Bagriacik) fürchtet einen möglichen Terroranschlag durchgeknallter rechtsradikaler Emanzipationshasser.

Zahl der Leichen Zwei.

Klemmi Keine Frage, Mario ist kein coler Typ. Er ist ein Spinner. Aber wie die Regie von Nicole Weegmann, das Drehbuch von Peter Probst und Daniel Nocke und der Darsteller Joseph Bundschuh ihn weder zum abartigen Monster noch zur läppischen Knalltüte machen, wie sie Verständnis für den Verklemmten wecken, ohne sein Gefahrenpotenzial zu verkleinern, das ist ganz große Krimiklasse.

Drohung „Wir sind viele“, sagt Mario, als er über die Klippe rauscht, als er den Amoklauf zur Wiederherstellung der Männerehre angeht. Und man glaubt sofort, dass er kein Einzelfall ist.

Unser Fazit Das hätte ein lebloser Pädagogik-Krimi zum Thema Incels werden können, zu den „Involuntary Celibates“ also, den Machofossilen, die bei klugen Frauen nicht landen können und in den USA längst fest zur Landschaft rechten Terrors gehören. Stattdessen zeigt diese Folge glaubhaft, wie eine vorstellbare Figur in einen gefährlichen Sumpf gerät.

Spannung Note 1; Logik Note 2