Ursula Römer aus Naumburg/Saale hält mit Geschick und Fingerspitzengefühl an einer alten Familientradion fest. Doch niemand weiß, wie lange diese noch aufrecht erhalten werden kann. Sie ist eine der letzten Bürstenmacherinnen Deutschlands.

Stuttgart - Irgendwie fühlt man sich in der winzigen Bürstenmacherei am Naumburger Steinweg wie aus der Zeit gefallen. Die mit Besen, Bürsten, Pinseln vollgestopften Regale sehen aus wie aus einem Museum. Noch mehr aber der Arbeitstisch mit dem Handwerkszeug am Ende des vielleicht 15 Quadratmeter kleinen Raumes. Dort sitzt Ursula Römer, eine der letzten Bürstenmacherinnen Deutschlands, und fertigt einen Handfeger. Dabei kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass Großvater Carl und Vater Kurt ihr aus ihren Bilderrahmen ebenso kritisch wie stolz über die Schulter schauen.