Der gebürtige Palästinenser Ibrahim Abou-Nagie gilt als Gründer der islamistischen Vereinigungen „Die wahre Religion“ und „Lies!“. Nach Informationen aus Sicherheitskreisen wollte er die Aktionen seines Vereins ausweiten.

Berlin - Der hinter der nun verbotenen Salafisten-Vereinigung „Die wahre Religion“ stehende Hassprediger Ibrahim Abou-Nagie hat eine internationale Ausweitung seiner mutmaßlichen Anwerbe-Aktionen für die Terrormiliz Islamischer Staat geplant. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus Sicherheitskreisen soll das von dem 52-Jährigen in Deutschland organisierte Koran-Verteilprojekt „Lies!“ demnächst auch in Malaysia an den Start gehen.

 

Abou-Nagie war nach Informationen aus Sicherheitskreisen vom Dienstag während der Durchsuchungsaktionen nicht in Deutschland. Ermittler vermuteten den gebürtigen Palästinenser zuletzt in Malaysia.

Koran-Verteilaktionen gibt es in 15 Ländern

Die von Abou-Nagie initiierten und nun von Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) verbotenen Koran-Verteilaktionen unter dem Motto „Lies!“ gab es demnach zuletzt nicht nur in Deutschland, sondern in insgesamt 15 Ländern. Darunter sind Frankreich, Großbritannien, Schweden, Österreich, Bahrain und seit Juni 2016 auch in Brasilien.

Bei ihrer Durchsuchungsaktion in neun westlichen Bundesländern und Berlin hatten die Sicherheitsbehörden zunächst keine Festnahmen geplant. Es ging nach Informationen aus Sicherheitskreisen vor allem um die Beschlagnahmung und Sicherung von Vereinsvermögen.