Simone Dorra hat schon als Schülerin gerne Geschichten geschrieben. Jetzt ist von der Welzheimer Autorin der erste Krimi erschienen, er spiele im Rems-Murr-Kreis.

Rems-Murr/ Ludwigsburg: Martin Tschepe (art)

Welzheim - Wenn ihre Kinder in der Schule sind, dann lässt Simone Dorra ihren Kommissar Malte Jacobsen ermitteln. Vormittags hat die gelernte Buchhalterin den Kopf frei, und dann haut die Welzheimerin in die Tasten ihres Notebooks. Zeile für Zeile, Seite für Seite, ein Kapitel nach dem anderen.

 

Jetzt hat die Autorin ihren erster Krimi vorgelegt. In „Nachtruhe“ spielt dieser Malte Jacobsen, ein Polizist aus Hamburg, die Hauptrolle. Nach einem schwierigen Fall ist er wegen eines Burn-outs zur Erholung in die schwäbische Provinz geschickt worden. In Waiblingen soll er zwar arbeiten, er will sich aber auch ein bisschen erholen von der Großstadt. Doch daraus wird zunächst leider nichts.

Schnell ist klar: Selbstmord war das nicht

Denn der Leiter eines Backnanger Pfadfinderbunds wird bei einem Zeltlager erhängt an einem Baum gefunden. Ganz schnell ist klar: Selbstmord war das nicht. Wenig später taucht auch noch ein 14-jähriges Mädchen aus der selben Pfadfindergruppe tot im Mühlkanal auf. Jacobsen ermittelt zusammen mit seiner neuen, attraktiven Kollegin, unerbittlich wie immer. Er will herausfinden, ob die beiden Fälle zusammenhängen. Einige Details erinnern an seinen letzten Fall in der Hansestadt. Jacobsen deckt in Backnang schreckliche Geheimnisse auf und kommt tragischen Missverständnissen auf die Spur. Ganz nebenbei lernt der Herr Kommissar das Schwabenland kulinarisch kennen. Er isst Nudeln mit einer undefinierbaren, dunkelbraunen Masse. Richtig: Linsen mit Spätzle.

Simone Dorra schreibt längst am zweiten Krimi mit ihrem Hamburger Kommissar. „Der Plot ist in der Tasche“, sagt sie und grinst. Es ist zwar noch nicht geklärt, ob der Silberburgverlag auch den nächsten Krimi drucken will. Trotzdem lässt die Autorin den Kommissar Jacobsen wieder im Schwabenland ermitteln, diesmal in Welzheim. Während der Römertage wird beim Kastell eine Leiche gefunden. Der Mörder hat seinem Opfer einen Speer durch den Leib gebohrt.

Schreiben, das war schon immer ihr liebstes Hobby

Schreiben, das war schon immer Simone Dorras liebstes Hobby. Als Kind habe sie gerne Geschichten erzählt und Märchen geschrieben, sagt sie. Nach der Schule und der Ausbildung hat sie zwar bei einem Verlagshaus in Weilimdorf gearbeitet, aber keine Geschichten mehr geschrieben, sondern Rechnungen in der Buchhaltungsabteilung. Später hat die 52-jährige Autorin als Sprecherin und Journalistin Radiobeiträge für den Privatfunk produziert. Sie schreibt gelegentlich für die Welzheimer Zeitung und schon seit vielen Jahren sogenannte Fanfiction-Geschichten, Fangeschichten über Charaktere, deren Copyright nicht beim Autor der Arbeit liegt. Simone Dorra hat sich viel mit der Trilogie „Der Herr der Ringe“ beschäftigt und mehrere Dutzend eigene Fantasygeschichten dazu ins Internet gestellt. Die Resonanz darauf sei groß gewesen. Viele Leser hätten sie animiert, weiter zu schreiben.

Eine befreundete Autorin aus Australien habe ihr geraten: „Du musst ein Buch schreiben.“ Gesagt, getan. Vor ein paar Jahren ist „Fluchmond“ entstanden. In diesem Werk geht es um ein Familiengeheimnis und um Werwölfe im Schwarzwald. Der deutsche Agent der besagten Freundin aus Australien hatte mehrere Verlage angeschrieben – aber zunächst nur Absagen bekommen. Eines Tages habe sich aber ein Mitarbeiter des Silberburg-Verlags gemeldet und gefragt, ob sie „Fluchmond“ veröffentlichen wolle. „Ja klar“, hat Simone Dorra geantwortet. Das Buch ist im Sommer 2013 erschienen und hat den Weg bereitet für die nächste Veröffentlichung .