Die Dauer-Dürre trocknet nicht nur die Böden aus. Was kann man gegen den Wassermangel tun? Tanzen! Winzerin Hanneke Schönhals aus Biebelnheim hat nach indianischem Vorbild im Weinberg einen Regentanz aufgeführt.

Wochenend-Magazin: Markus Brauer (mb)

Biebelnheim - Die rheinland-pfälzische Winzerin Hanneke Schönhals hat nach dem Vorbild der Indianer ein Ende der Dürre in den Weinbergen herbeigefleht. Zusammen mit 17 Mitgliedern des Tanz- und Jazzgymnastikvereins Biebelnheim in Rheinhessen führte Schönhals in einem Weinberg einen „Raindance“ (auf deutsch: Regentanz) auf. „Wir haben uns am Ortsausgang getroffen und sind mit Weinschorle und Traubensaftschorle in den Weinberg gelaufen“, sagte sie.

 

„Tanzen ist wie bei Gebeten für Regen meine letzte Instanz“

Die Idee dazu war der Winzerin vom Weingut Schönhals in Biebelnheim gekommen, als sie durch die Weinberge radelte und die Folgen der Dürre sichtbar wurden: „Da musste ich an die indianischen Kulturen denken, in der es noch eine ganz andere Verbindung zur Erde und zum Kosmos gibt und in denen für den Regen getanzt wird.“ Da habe sie gedacht: „Tanzen kann ich auch, das ist wie bei Gebeten für Regen meine letzte Instanz.“

Wenn es nicht regne, könnten die Blätter der Reben keine Nährstoffe mehr aufnehmen und zu den Trauben transportieren, erklärte die junge Winzerin, die gerade den Betrieb der Familie übernommen hat und sich im Öko-Weinbau engagiert. „Wenn wir jetzt keinen Regen bekommen, werden wir große Mengen ernten, aber wenig Saft rauspressen.“

Vier Liter Regen beim Solotanz

Einen ersten Regentanz tanzte sie schon Anfang Juli und veröffentlichte ein Video dazu auf Instagram. „In der Woche nach dem Solotanz hat es vier Liter geregnet“, erklärt Schönhals. „Am Sonntag waren wir mehr Tänzer, da sollte es auch mehr regnen.“

„Die Winzerin, die mit Gummistiefeln tanzt“

Der Regentanz der Winzerin (O-Ton ihrer Homepage: „Hanneke ist eine Winzerin, die seit jeher mit Gummistiefeln im Regen tanzt“) ist nicht der einzige auf indianische Wurzeln zurückgehehende Tanz. Auch bei den Karl-May-Spielen 2017 im sächsischen Bischofswerda wurde ein Indianertanz dargeboten, der beim Publikum auf ein positives Echo stieß.